Harari zeichnet den Werdegang des Menschen nach. Dieser verdanke seine Vormachtstellung glücklichen Umständen, seiner Sprache und Neugier, seinem Geschäftssinn und technischem Vermögen. Dabei geht die Entwicklung von Kapitalismus, Religion und Technologie seit Jahrhunderten Hand in Hand. Fortschritt misst Harari am erreichten Glück. Doch was, wenn der Homo sapiens sich zum Schöpfer eines maschinellen „Supermenschen“ aufschwingt, dessen anorganische Natur von Glück nichts mehr weiß? getAbstract empfiehlt das meinungsstarke Buch allen Geschichtsinteressierten mit Hang zu kontroversen Thesen.
Die kognitive Revolution
Vor 70 000 Jahren betrat der Homo sapiens die Bühne. Schon davor gab es verschiedene Arten der Gattung Homo, doch die starben nach und nach überall aus, wo der Sapiens auftauchte. Ebenso verschwanden unzählige Tier- und Pflanzenarten. Dann begann das Gehirn des Sapiens zu wachsen: Er entwickelte eine auf abstrakten Begriffen beruhende Sprache, um mit seinen Artgenossen Pläne zu schmieden – und auch über andere zu reden: Klatsch und Tratsch ist essenziell für den Zusammenhalt jeder Gruppe. Er dachte sich zudem Dinge aus, die gar nicht existierten, und teilte sie mit anderen. So entstanden Mythen, die die Horde zusammenschweißten. Bis heute ist das so: Zwei Mitarbeiter des Google-Imperiums können, ohne sich zu kennen, quer über den Globus schnell zu fruchtbarer Zusammenarbeit finden, weil sie derselbe Markenmythos verbindet.
Die landwirtschaftliche Revolution
Vor etwa 10 000 Jahren fand der Mensch heraus, wie man Weizen anbaut. Er entwickelte Werkzeuge, um Felder zu bestellen, und baute Hütten, um in der Nähe der Felder zu sein. Er lernte, nützliche Tiere zu zähmen: Hunde, Ziegen, Schweine. Mehr und mehr Kinder wurden geboren, weil die...
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