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Es waren einmal Banker
Buch

Es waren einmal Banker

Warum das moderne Finanzsystem gescheitert ist

Ecowin, 2017 más...

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Bewertung der Redaktion

7

Qualitäten

  • Analytisch
  • Hintergrund
  • Insiderwissen

Rezension

Auch zehn Jahre nach der Finanzkrise staunt noch immer so mancher, wie es zu einem solchen Desaster mit Ansage kommen konnte. Der ehemalige Investmentbanker Leonhard Fischer versucht eine Erklärung. Höchst kenntnisreich, aber dennoch sehr persönlich schildert er seine Sicht der Dinge – schonungslos, was das eigene Metier angeht, und durchaus auch selbstkritisch. Interessant wird es vor allem, wo Fischer aufzeigt, dass das gegenwärtige Finanzsystem nach den zahlreichen Rettungsaktionen von Staaten und Zentralbanken nur noch sehr bedingt als marktwirtschaftlich zu bezeichnen ist. Auch überzeugt seine Kritik am blinden Vertrauen auf computerbasierte Risikomodelle. Großes Vorwissen ist für die Lektüre nicht nötig, Laien werden an dem Buch ihre Freude haben. Wer sich hingegen mit dem Thema Banken inklusive Finanzkrise schon beschäftigt hat, wird nicht allzu viel Neues finden. Auch einen wirklichen Gegenentwurf liefert der Autor nicht und die Anlagetipps bleiben recht allgemein. Insgesamt ist das Buch aber eine kompetente und faktengesättigte Analyse aus Insiderperspektive, findet getAbstract.

Zusammenfassung

Umbruch im Finanzwesen

Die Bankenwelt hat sich in den vergangenen Jahrzehnten extrem verändert: Nennenswerte Zinsen gibt es nicht mehr, Schuldner können sich zum Nulltarif finanzieren, Sparer gehen leer aus. Die Zentralbanken sind die wichtigsten Käufer am Anleihenmarkt geworden. Trotz extrem lockerer Geldpolitik ist die Inflationsrate – jedenfalls die offizielle – niedrig, und doch sind die Preise von Sachwerten wie Immobilien oder Aktien massiv gestiegen. Dazu kommt ein Boom bei Kryptowährungen wie Bitcoin. Wie konnte es eigentlich so weit kommen? Und wer ist dafür verantwortlich? Eine naheliegende Antwort wäre: dieselben gierigen Banker, die auch die Finanzkrise ausgelöst haben. Doch so einfach ist es nicht.

Die Gründe für die neuen Unwägbarkeiten sind vielschichtiger: Zu nennen sind die Globalisierung, verbunden mit dem Aufstieg der Schwellenländer; eine Finanzwirtschaft, die das Wachstum finanziert; massive Leistungsbilanzungleichgewichte; hohe Verschuldung von Staaten, Haushalten und Unternehmen; der technische Fortschritt, der Computerprogramme hervorgebracht hat, die Sicherheit suggerieren; nicht zuletzt Zentralbanken...

Über den Autor

Leonhard Fischer startete seine berufliche Laufbahn im Investmentbanking der US-Bank J. P. Morgan und war später unter anderem Vorstand der Dresdner Bank.


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