In seinem Buch erklärt Ökonom Straubhaar plausibel und klar, wie ein Grundeinkommen funktionieren würde, was es der Gesellschaft brächte – und warum es gerade jetzt eingeführt werden sollte. Dabei erhebt er nicht den Anspruch, das Konzept praxisreif auszuarbeiten, sondern zeichnet lediglich Leitplanken vor. Mit seinem wissenschaftlich fundierten und wohl argumentierten Plädoyer gibt er konstruktive Antworten auf viele drängende Probleme, vom schwindenden Vertrauen in die Marktwirtschaft bis zur digitalen Transformation der Arbeitswelt.
Ein bedingungsloses Grundeinkommen würde allen Bürgern ein Leben in Würde ermöglichen.
Seit der Finanzkrise 2008 und der Coronapandemie hat die Idee eines bedingungslosen Grundeinkommens wieder Aufwind. Sie geht zurück bis ins 19. Jahrhundert. Seit den 1970er-Jahren wird dazu geforscht. Die Ergebnisse stimmen positiv: Ein Grundeinkommen würde nachweislich Armut verringern, Gesundheit und Bildung der Menschen verbessern und dabei den Arbeitsmarkt nur geringfügig verändern.
Ein bedingungsloses Grundeinkommen könnte sich auf Artikel 1 des deutschen Grundgesetzes berufen: „Die Würde des Menschen ist unantastbar.“ Höchste Priorität der Sozialpolitik sollte es sein, allen Bürgern ein Leben in Würde zu garantieren. Der vielversprechendste Weg dahin führt über ein bedingungsloses Grundeinkommen. Dessen Kernidee ist einfach: Jeden Monat überweist der Staat seinen Bürgern einen bestimmten Geldbetrag – und zwar unterschiedslos allen, vom Baby bis zum Rentner. Dabei erhält jeder gleich viel, ob Putzkraft oder Topmanager.
Dieses Grundeinkommen wäre steuerfrei. Nur zusätzliche Einkünfte würden besteuert. Durch ein solches Grundeinkommen würde die Gesellschaft widerstandsfähiger...
Kommentar abgeben oder Comenzar discusión