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Hamlet
Buch

Hamlet

London, 1603
Diese Ausgabe: dtv, 2003 más...

Literatur­klassiker

  • Tragödie
  • Elisabethanische Ära

Worum es geht

Eine Tragödie um Mord, Rache, Melancholie und Wahnsinn

Hamlet ist eine Rachetragödie: Der junge Prinz von Dänemark wird vom Geist seines Vaters aufgefordert, Vergeltung zu üben für den Mord, den der eigene Bruder an ihm begangen hat. Allerdings steht in Shakespeares Stück nicht die Durchführung der Rache, sondern der innere Konflikt des Helden im Vordergrund. Hamlet zeigt sich als intellektueller Zauderer, der sich selbst und die Wirklichkeit ständig hinterfragt und dadurch zu entschlossenem Handeln unfähig ist. In manchen Situationen freilich agiert er schnell und sogar skrupellos - Hamlet ist eine sehr widersprüchliche und vielschichtige Figur. Er ist ein an der Wirklichkeit zweifelnder Melancholiker, der seine Zerrissenheit mit Witz, Wortgewalt und Esprit auf den Punkt bringt, und er setzt seinen Widersachern gespielten (oder echten?) Wahnsinn, Maskeraden und Doppelbödigkeit entgegen. All dies macht ihn zu einer der faszinierendsten und meistgedeuteten Figuren der Weltliteratur. Das nach ihm benannte Stück ist trotz seiner gewaltigen Länge eine der wichtigsten und inspirierendsten Tragödien aller Zeiten. Zu besonders intensiven Auseinandersetzungen hat die Figur des Hamlet die deutschen Intellektuellen geführt, die sie phasenweise geradezu als Sinnbild der eigenen nationalen Zerrissenheit deuteten.

Zusammenfassung

Ein Geist erscheint

Den Wachen auf der Burg Helsingör erscheint nachts der Geist des alten Hamlet, des verstorbenen Königs von Dänemark. Die Soldaten erbeben vor Angst, weil sie befürchten, das Gespenst kündige Unheil im Krieg gegen Norwegen und dessen Prinz Fortinbras an. Obwohl sie den Geist zum Sprechen auffordern und sogar mit einer Hellebarde bedrohen, verschwindet die Erscheinung beim morgendlichen Krähen eines Hahnes wortlos. Die Wachen beschließen, noch am selben Tag dem jungen Hamlet, Sohn des Verstorbenen, von dem nächtlichen Spuk zu erzählen. Hamlet wohnt gerade einer Versammlung des Hofstaates bei, während welcher der neue König Claudius den Anwesenden für ihre Treue dankt und sich über den Krieg gegen Norwegen besorgt zeigt. Prinz Hamlet ist traurig und von der Welt angeekelt: Zum einen ist er noch nicht über den Tod seines Vaters hinweg, zum anderen ist er entsetzt über die Schamlosigkeit seiner Mutter Gertrud, die nur einen Monat nach dem Tod des Königs dessen Bruder und Nachfolger Claudius geheiratet hat.

Hamlet begleitet die Soldaten auf ihrer nächtlichen Wache, wird vom Geist seines Vaters beiseite gerufen und muss zu seiner Bestürzung hören, dass...

Über den Autor

William Shakespeare kann ohne Übertreibung als der berühmteste und wichtigste Dramatiker der Weltliteratur bezeichnet werden. Er hat insgesamt 38 Theaterstücke und 154 Sonette verfasst. Shakespeare wird am 26. April 1564 in Stratford-upon-Avon getauft; sein genaues Geburtsdatum ist nicht bekannt. Er ist der Sohn des Handschuhmachers und Bürgermeisters John Shakespeare. Seine Mutter Mary Arden entstammt einer wohlhabenden Familie aus dem römisch-katholischen Landadel. 1582 heiratet er die acht Jahre ältere Anne Hathaway, Tochter eines Gutsbesitzers, mit der er drei Kinder zeugt: Susanna sowie die Zwillinge Hamnet und Judith. Um 1590 übersiedelt Shakespeare nach London, wo er sich innerhalb kurzer Zeit als Schauspieler und Bühnenautor einen Namen macht. Ab 1594 ist er Mitglied der Theatertruppe Lord Chamberlain’s Men, den späteren King’s Men, ab 1597 Teilhaber des Globe Theatre, dessen runde Form einem griechischen Amphitheater nachempfunden ist, sowie ab 1608 des Blackfriars Theatre. 1597 erwirbt er ein Anwesen in Stratford und zieht sich vermutlich ab 1613 vom Theaterleben zurück. Er stirbt am 23. April 1616. Über Shakespeares Leben gibt es nur wenige Dokumente, weshalb sich seine Biografie lediglich bruchstückhaft nachzeichnen lässt. Immer wieder sind Vermutungen in die Welt gesetzt worden, wonach sein Werk oder Teile davon in Wahrheit aus anderer Feder stammen. Als Urheber wurden zum Beispiel der Philosoph und Staatsmann Francis Bacon, der Dramatiker Christopher Marlowe oder sogar Königin Elisabeth I. genannt. Einen schlagenden Beweis für solche Hypothesen vermochte allerdings niemand je zu erbringen. Heutige Forscher gehen mehrheitlich davon aus, dass Shakespeare der authentische und einzige Urheber seines literarischen Werkes ist.


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