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Zum ewigen Frieden
Buch

Zum ewigen Frieden

Ein philosophischer Entwurf

Königsberg, 1795
Diese Ausgabe: Meiner, 1992 más...

Literatur­klassiker

  • Philosophie
  • Aufklärung

Worum es geht

Der Traum von einer Welt ohne Krieg

Mitten im Krieg Preußens gegen das revolutionäre Frankreich ersann der einflussreichste Philosoph des 18. Jahrhunderts in Königsberg eine Utopie. Immanuel Kant griff Fragen auf, die viele Intellektuelle seit Jahrhunderten beschäftigten: Wie lässt sich ein ewiger Friede schaffen? Welche Rechtsgrundlagen muss er haben? Wie hält man ein Völkerrecht aufrecht und gewährleistet die Souveränität aller Staaten? Kants kleine Friedensschrift Zum ewigen Frieden war geradezu revolutionär: Zuvor gab es offiziell keinen Friedenszustand, sondern immer nur eine Abfolge von Waffenstillstandsvereinbarungen. Folgerichtig erkannte der Königsberger Philosoph auch an, dass der Naturzustand der Menschheit der Krieg sei und ein Friede aktiv herbeigeführt und gesichert werden müsse. In seinem Traktat stellt er in mehreren juristischen Artikeln Verbote und Gebote auf, die diesem Ziel dienlich sein sollen. Erst rund 100 Jahre später wurde eine Organisation nach Kants Vorstellung geschaffen: der Völkerbund, der nach dem Zweiten Weltkrieg von den Vereinten Nationen abgelöst wurde. Für die Rechtsphilosophie und die Friedensbewegung war Kants Traktat von fundamentaler Bedeutung.

Take-aways

  • In Zum ewigen Frieden wendet Kant seine Moralphilosophie auf die Politik an.
  • Er publizierte seine Friedensschrift im September 1795, kurz nach dem Separatfrieden von Basel zwischen Preußen und Frankreich.
  • In Form eines Vertrags legt er die Bedingungen für einen dauerhaften Frieden fest.

Über den Autor

Immanuel Kant wird am 22. April 1724 in Königsberg (dem heutigen Kaliningrad) geboren und wächst in bescheidenen Verhältnissen auf. Seine Erziehung ist stark von den Überzeugungen seiner tiefreligiösen Eltern geprägt. Nach seiner Gymnasialzeit an einer pietistischen Schule studiert Kant u. a. Mathematik, Naturwissenschaften, Theologie und Philosophie in Königsberg. 1746 verlässt er nach dem Tod seines Vaters die Universität und wird, auch um seine Geschwister ernähren zu können, Hauslehrer bei wohlhabenden Familien in der Umgebung von Königsberg. Durch seine Kontakte zum Adel erlernt er gehobene Umgangsformen. Nach seiner Rückkehr an die Universität promoviert und habilitiert er mit Veröffentlichungen aus dem Bereich der Astronomie und Philosophie. Seine Vorlesungen an der Universität erfreuen sich großer Beliebtheit. Trotzdem bewirbt er sich 1758 vergeblich um die vakant gewordene Stelle eines Professors für Logik und Metaphysik in Königsberg. Angebote einer Professur aus Jena und Erlangen lehnt er aus Verbundenheit zu seiner Heimatstadt ab. Erst 1770 wird er in seinem Wunschbereich Professor in Königsberg, später auch zeitweise Rektor der Universität. Während der knapp 30 Jahre an der Universität führt Kant ein streng geregeltes Leben. Seine Tagesabläufe sind exakt durchgeplant, die Königsberger können die Uhr nach Kants Tagesprogramm stellen. 1781 veröffentlicht er die Kritik der reinen Vernunft, die erste seiner drei Kritiken. Weil seine Thesen weitgehend auf Unverständnis stoßen oder gar nicht erst beachtet werden, veröffentlicht er 1787 eine zweite, veränderte Fassung dieser ersten Kritik. 1788 folgt die Kritik der praktischen Vernunft und 1790 die Kritik der Urteilskraft. In der Zwischenzeit setzen sich Kants Ideen durch: Zu seinen Lebzeiten gibt es bereits über 200 Schriften zu seinen Werken, und selbst Normalbürger diskutieren seine Ideen beim Friseurbesuch. Am 12. Februar 1804 stirbt Kant, inzwischen weltberühmt, in seiner Heimatstadt Königsberg, angeblich mit den Worten: „Es ist gut.“


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