Rezension
Mit einem Fieberthermometer, dessen Skala aus Dollarzeichen besteht, eröffnen die Autoren jedes Kapitel ihrer Abrechnung mit der westlichen Gesellschaft. Den Konsumwahn als Krankheit anschaulich darzustellen, ist ihr Anliegen. Wer aber eine weinerliche, redundante Kulturkritik erwartet, wird angenehm überrascht: Hier entfaltet sich eine ganzheitliche Analyse, wie es sie selten gibt. Dazu noch witzig, sarkastisch und brillant gegliedert in Ursache, Symptome und Therapie. Es entsteht ein Bild vom amerikanischen Alb-Traum, so ganz anders als die bunten Medienmärchen. Dass die Welt aus den Fehlern der USA lernen kann, treibt die Autoren an. Unbequeme Lektüre für alle, die unter dem Credo von Fortschritt und Marktwirtschaft gross und erfolgreich geworden sind. Aber leider ist vieles wahr, erinnern viele Beobachtungen an eigene Erfahrungen im Alltag. Die deutsche Ausgabe wurde behutsam für hiesige Leser lektoriert, so sind bei statistischen Angaben oft die Vergleichswerte aus Deutschland und Europa in Klammern eingefügt. Als Gute-Nacht-Lektüre ungeeignet, befürchtet getAbstract.com und empfiehlt dennoch (oder gerade deshalb) jedem dringend dieses Buch - aber ein Exemplar zu kaufen genügt!
Zusammenfassung
Über die Autoren
John de Graaf ist Fernsehproduzent von Dokumentarfilmen zu gesellschaftspolitischen Themen. Er lehrte am Evergreen College und ist häufiger Gastdozent an Universitäten. David Wann arbeitete zehn Jahre für die staatliche US-Umweltschutzagentur, danach verfasste er Bücher und produzierte Filme, in denen er einen neuen Lebensstil propagiert. Thomas Naylor lehrte 30 Jahre an der ökonomischen Fakultät der Duke University und am Middlebury College und beriet als Experte für internationales strategisches Management Regierungen und Körperschaften in mehr als 30 Ländern. Er hat zahlreiche Bücher und Aufsätze verfasst.
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