Wie kann man Spezialwissen, das nur in den Köpfen weniger Experten steckt, anderen zugänglich machen, die es ebenfalls für ihre Arbeit benötigen? Vor dieser Frage stehen Forschungsinstitute ebenso wie Unternehmen. Der Autor präsentiert eine Methode, um fluides Fachwissen in einem Workshop mit einschlägig Interessierten anzuzapfen und daraus Lerninhalte zu erstellen. Teil des Konzepts ist, dass allein die kollaborative Beschäftigung mit dem Spezialwissen schon einen Lerneffekt bei allen Beteiligten erbringt.
Komplexes Expertenwissen in Lernangebote zu verwandeln, ist für Unternehmen eine so kritische wie schwierige Aufgabe.
Die Forschungsorganisation Fraunhofer ist von einem einzigen Institut im Jahr 1949 auf aktuell 75 Institute mit etwa 29 000 Beschäftigten gewachsen und damit führend in Europa. Bei Fraunhofer steht man daher mittlerweile vor dem Problem, komplexes Spezialwissen, das nur in den Köpfen weniger Experten vorhanden und nicht in Lehrbüchern zu finden ist, einem größeren Kreis von Interessierten als Lehrstoff zugänglich zu machen.
Auch Unternehmen kennen dieses Problem. Schon bei gewöhnlichem Stoff kann die Erstellung von Lehrmaterial mit der rasanten Entwicklung des Wissens oftmals kaum Schritt halten. Das gilt umso mehr für sogenanntes fluides Wissen, sprich Erfahrungswissen. Fraunhofer zielt darauf, solches fluide Wissen etwa für Forscher oder Anwender-Unternehmen nutzbar zu machen. Diese Aufgabe wird allerdings dadurch erschwert, dass entsprechende Experten kaum Zeit haben, nebenbei als Trainer zu arbeiten...
Kommentar abgeben oder Démarrer une discussion