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Dracula
Buch

Dracula

London, 1897
Diese Ausgabe: Insel Verlag, 1988 plus...

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Literatur­klassiker

  • Schauerliteratur
  • Moderne

Worum es geht

Der berühmteste Untote der Literatur

Dracula ist ein Klassiker des Schauerromans, ja sogar der Klassiker dieses Genres schlechthin. In Bram Stokers Werk fand eine seit Jahrhunderten durch den Volksglauben geisternde Gestalt – der Vampir – zu ihrer mustergültigen Form. Der Autor lässt Bestandteile alter Sagen und mündlicher Überlieferungen in eine faszinierende Gothic Novel einfließen. Dabei versetzt er den unheimlichen Blutsauger aus scheinbar längst vergangenen Tagen mit großem Geschick in die moderne Zeit. An der Schwelle des 20. Jahrhunderts, in einer vom wissenschaftlichen und technischen Fortschritt geprägten Epoche, beschwört Stoker das geheimnisvolle, übersinnliche und unausdeutbare Böse. Und obwohl er dies in einem literarischen Format der Romantik tut, als Tagebuch- und Briefmontage, liest sich das Buch noch heute atemlos. Die schrittweise Enthüllung des Untoten wird ebenso spannend inszeniert wie dessen Einkesselung. Dracula ist eine Art Urtext, durch den der Siegeszug des Vampirs im Kino und in der Populärkultur überhaupt erst beginnen konnte. Dass Stoker zurückhaltend, aber unübersehbar auf verschiedene Deutungsmöglichkeiten des Vampirmythos anspielt – u. a. gesellschaftliche und erotische –, trägt zusätzlich zur Faszination der Legende bei.

Zusammenfassung

Zu Gast auf Schloss Dracula

Der junge britische Anwalt Jonathan Harker reist nach Transsilvanien, um im Auftrag einer Londoner Kanzlei mit einem Grafen zu verhandeln, der an einem Anwesen in England interessiert ist. Schon die Anreise lässt in Harker ungute Gefühle aufkommen. Die Wirtin in seiner Herberge in den Karpaten warnt ihn eindringlich vor der Reise zum Schloss des Grafen, ohne jedoch zu erklären, warum. In einer Kutsche erreicht Harker mitten in der Nacht das verfallene Schloss, begleitet von heulenden Wölfen. Der alte Herr, der allein in der geöffneten Tür steht und dessen fahle Haut von seiner schwarzen Kleidung absticht, ist der Hausherr persönlich, Graf Dracula. Trotz seiner freundlichen Begrüßung ist er Harker nicht geheuer. In den folgenden Tagen, während er mit Dracula die Details des Hauskaufs durchgeht, fallen Harker seltsame Dinge auf. Der Graf scheint kein Spiegelbild zu werfen. Er gerät beim Anblick von Blutstropfen richtiggehend in Rage. Und er lebt offenbar ohne jede Dienerschaft. Schließlich sieht Harker ihn spinnengleich an der Außenwand des Schlosses entlangspazieren – seine Furcht wächst immer ...

Über den Autor

Bram Stoker wird am 8. November 1847 in Clontarf bei Dublin als drittes von sieben Kindern einer bürgerlichen Beamtenfamilie geboren. Die ersten sieben Jahre seines Lebens wird er von zahlreichen Krankheiten heimgesucht, kann kaum allein gehen und bleibt häufig ans Bett gefesselt. Seine Mutter erzählt ihm währenddessen fantastische Geschichten. Die ausgiebige Bettruhe macht ihn schon früh zu einem nachdenklichen Jungen mit großer Einbildungskraft. Mit acht Jahren gilt er als genesen. Er kann zur Schule gehen und gewinnt später als Student des Dubliner Trinity College sogar Auszeichnungen als Athlet. 1870 tritt er als Beamter in die Dubliner Justizverwaltung ein. Parallel dazu schreibt er unbezahlt Theaterkritiken für die Dublin Evening Mail und veröffentlicht erste Kurzgeschichten. 1876 lernt er – nach dem Abdruck einer positiven Kritik – den bekannten britischen Schauspieler Henry Irving kennen. Zwei Jahre später, kurz nach Stokers Heirat mit der stadtbekannten Schönheit Florence Balcombe, bittet ihn Irving, Manager des von ihm erworbenen Lyceum Theatre in London zu werden. Stoker sagt zu, zieht mit seiner Frau nach London und wird den Managerposten an Irvings Theater bis zum Tod des Schauspielers 1905 innehaben. Silvester 1879 kommt Stokers einziges Kind zur Welt, der Sohn Noel Irving. Im Jahr 1881 erscheint Stokers erster Erzählband Under the Sunset, 1890 der erste Roman The Snake's Pass (beide nicht übersetzt). Zur selben Zeit beginnt er mit den Vorarbeiten zu Dracula. Doch selbst dieses, sein bekanntestes Buch erlaubt es ihm nicht, allein von der Schriftstellerei zu leben. Nach Irvings Tod veröffentlicht Stoker 1906 einen Band mit Erinnerungen an den Schauspieler, 1911 folgt sein letzter Roman The Lair of the White Worm (Das Schloss der Schlange). Er stirbt am 20. April 1912 in bescheidenen Verhältnissen in London.


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