John Kenneth Galbraith
Eine kurze Geschichte der Spekulation
Eichborn, 2010
Aperçu
Spekulationsblasen stinken meilenweit gegen den Wind, man muss nur den richtigen Riecher dafür entwickeln.
Rezension
Es sind Szenen wie aus einem Wirtschaftsthriller: vornehme Frauen, die für den Erwerb einer Aktie mit Börsenmaklern ins Bett steigen; betrügerische Banker, die der Aufsichtsbehörde Nägel unter den Goldmünzen als Einlagensicherung andrehen; oder angesehene Politiker, die ihren guten Ruf an ein offensichtliches Pyramidensystem verkaufen. Die vielen Geschichten, die John Kenneth Galbraith mit einer gewissen Genugtuung zum Besten gibt, sind traurig, aber wahr: Sie entlarven den Marktteilnehmer als gierigen, irrationalen, ja oft sogar schwachsinnigen Menschen, der partout nicht aus der jahrhundertealten Geschichte der Spekulation lernen will. Er müsste sich dann nämlich mit einer unangenehmen Wahrheit abfinden: Nicht die Banker und Ganoven, die mangelnde Finanzmarktregulierung oder die Naturgewalten sind schuld daran, dass es in schöner Regelmäßigkeit knallt. Nein, wir sind es selbst, weil wir stets von Neuem der Verheißung einer wunderbaren Geldvermehrung auf den Leim gehen. Der 2006 verstorbene Autor hat 1990 ein mitreißendes Buch mit prophetischem Charakter geschrieben. getAbstract legt es allen ans Herz, die beim nächsten Knall nicht zu den Dummen gehören wollen.
Zusammenfassung
Über den Autor
John Kenneth Galbraith (1908–2006) war einer der weltweit bekanntesten Ökonomen. Der in Kanada geborene Wirtschaftsprofessor lehrte an den Universitäten Harvard und Princeton und beriet mehrere amerikanische Präsidenten. Er hat mehr als 30 Bücher geschrieben, darunter Die Ökonomie des unschuldigen Betrugs.
Kommentar abgeben