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Irrweg Bioökonomie
Buch

Irrweg Bioökonomie

Kritik an einem totalitären Ansatz

Suhrkamp, 2013 подробнее...


Bewertung der Redaktion

8

Qualitäten

  • Innovativ

Rezension

„Bioökonomie“ ist ein noch weitgehend unbekannter Begriff. Hinter dem nüchtern-wissenschaftlich klingenden Wort verbergen sich handfeste ökonomische Interessen, sagen die beiden Umweltexperten Franz-Theo Gottwald und Anita Krätzer. Sie haben sich zum Ziel gesetzt, die negativen Folgen der von der Politik stark geförderten Bioökonomie aufzuzeigen und eine längst überfällige Diskussion in Gang zu bringen. Die Chancen dafür stehen gut, denn das Buch schildert minutiös die Aktivitäten eines ebenso jungen wie – Steuergeldern sei Dank – stark wachsenden Geschäftszweigs, der bisher vor allem Befürworter kannte. Aufgrund ihrer fundierten Recherchen gelingt es den Autoren, die verlockenden Nutzenversprechen kritisch zu hinterfragen und die möglichen negativen Konsequenzen für Mensch und Natur aufzuzeigen. Man mag das Autorenteam der Technikfeindlichkeit bezichtigen und ihm in Bezug auf die Alternativen zur Bioökonomie Blauäugigkeit vorwerfen. Gut möglich aber auch, dass deren Verfechter einen Pyrrhussieg erringen werden, dessen Folgen wir alle ausbaden müssen. Eine gesunde Portion Skepsis ist sicher angebracht, meint getAbstract und empfiehlt das kritische Buch allen politischen und wirtschaftlichen Entscheidungsträgern.

Take-aways

  • „Bioökonomie“, ein vermeintlich harmloser Begriff, bedeutet letztlich eine vollständige Ökonomisierung der Biomasse, also von allem, was lebt.
  • Die Bioökonomie setzt vor allem auf Biotechnologie, wozu auch die Gentechnik zählt.
  • In Deutschland hat eine massive Förderung der Bioökonomie eingesetzt, zulasten von Alternativen.

Über die Autoren

Franz-Theo Gottwald ist Leiter der Schweisfurth-Stiftung, die sich für mehr Nachhaltigkeit im Ernährungssektor einsetzt. Er lehrt an verschiedenen Hochschulen und ist als Berater tätig. Anita Krätzer arbeitet freiberuflich in den Bereichen integrierter Umweltschutz, Märkte sowie Führung und Kommunikation, außerdem als Wirtschaftsjournalistin.


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