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Kampf der Kulturen
Buch

Kampf der Kulturen

Die Neugestaltung der Weltpolitik im 21. Jahrhundert

Goldmann, 2002 plus...


Bewertung der Redaktion

9

Qualitäten

  • Innovativ

Rezension

Kaum eine politikwissenschaftliche These hat in den vergangenen Jahren für mehr Kontroversen gesorgt als die vom „Kampf der Kulturen“. Ihre Anhänger sehen vor allem nach dem 11. September 2001 die Analyse des Autors bestätigt, dass nichtwestliche Kulturen darauf aus seien, den Westen zu zerstören. Huntingtons zahlreiche Gegner kritisieren jedoch sein stark vereinfachendes Weltbild sowie mangelnde wissenschaftliche Genauigkeit. So teilt er die Welt z. B. in sieben oder acht Kulturkreise ein, die alle unterschiedlichen Kriterien entsprechen – religiösen, historischen oder geographischen. Interkulturelle Gemeinsamkeiten zwischen Menschen, wie etwa die Tatsache, dass ein indischer Computerspezialist mehr mit seinem amerikanischen Kollegen gemeinsam haben könnte als mit einem Strassenkind in Kalkutta, ignoriert er vollständig. Sein Verdienst liegt aber darin, die Aufmerksamkeit auf den kulturellen Faktor in internationalen Konflikten gelenkt zu haben. Die Schlussfolgerungen zu akzeptieren oder nicht, bleibt letztlich dem Leser überlassen. getAbstract empfiehlt das Werk allen, die in einer der wichtigsten Diskussionen der Gegenwart mitreden wollen.

Take-aways

  • Die Vision von der „einen, harmonischen Welt“ nach dem Ende des Kalten Krieges hat sich als Illusion erwiesen.
  • Die acht grossen Kulturkreise sind der sinische, japanische, hinduistische, islamische, slawisch-orthodoxe, lateinamerikanische, westliche und der afrikanische Kulturkreis.
  • Dem Druck der Globalisierung folgt ein Gegendruck der kulturellen Selbstbehauptung.

Über den Autor

Samuel P. Huntington, Jahrgang 1927, ist Professor für Politikwissenschaft und Berater des US-Aussenministeriums. Darüber hinaus ist er Leiter des John-M.-Olin-Instituts für Strategische Studien an der Universität Harvard und Mitbegründer der Zeitschrift Foreign Affairs. Als Autor zahlreicher Fachartikel hat er sich mehrfach mit den weltpolitischen Perspektiven des 21. Jahrhunderts beschäftigt.


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