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Kollaps

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Kollaps

Warum Gesellschaften überleben oder untergehen

S. Fischer,

15 minutes de lecture
10 points à retenir
Audio et texte

Aperçu

Stumme Zeugen verschwundener Zivilisationen warnen uns vor dem ökologischen Zusammenbruch.

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Bewertung der Redaktion

9

Qualitäten

  • Innovativ

Rezension

In der globalisierten Welt, in der alles mit allem zusammenhängt, sägen wir den Ast ab, auf dem wir sitzen, wenn es uns nicht gelingt, die natürlichen Ressourcen nachhaltig zu schonen. Mit einer Fülle von Beispielen aus Geschichte und Gegenwart führt der Beststellerautor Jared Diamond die Gültigkeit dieser keineswegs neuen These ebenso anschaulich wie ausführlich vor. Eindringlich schildert er Gesellschaften, die an ökologischen Missständen kollabiert sind: die Osterinsel, die Mayakultur, die Wikingersiedlungen in Grönland und viele andere. Diamond zeigt auch positive Beispiele wie die Wiederaufforstung Japans in der Shogun-Zeit. Die Stoffsammlung ist eindrucksvoll, aber zu wenig fokussiert. Diamond verliert sich manchmal in Methodenerörterungen, etwa zur Pollenbestimmung oder zu statistischen Zählungen. Europa bleibt völlig unerwähnt. Der Analogieschluss von den einfach strukturierten Gesellschaften der Osterinseln oder Grönlands zu den hochkomplexen Gesellschaften der Gegenwart ist fragwürdig. Neben einem feurigen Appell an den ökologischen Gemeinsinn bietet das Buch vor allem einen faszinierenden Überblick über Höhen und Tiefen der Menschheitsgeschichte. getAbstract empfiehlt es deshalb nachdrücklich allen historisch, ökologisch und ökonomisch Interessierten.

Zusammenfassung

Öko-Kollaps

Zahlreiche vorstaatliche Gesellschaften sind in der Vergangenheit mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit aus ökologischen Gründen zugrunde gegangen. Andere Gesellschaften, die auch vom ökologischen Kollaps bedroht waren, haben rechtzeitig und erfolgreich Gegenmaßnahmen ergriffen oder sich den Bedingungen ihres Lebensraumes angepasst. Der Kollaps erfolgte stets durch den Zusammenklang dreier Hauptfaktoren:

  • massive Umweltschädigung,
  • Überbevölkerung,
  • Klimawandel.

Weitere, aber weniger bedeutende Faktoren bei diesen Untergangsszenarien waren der Ausfall von Handelsbeziehungen mit Nachbarvölkern und äußere Feinde.

Das Paradebeispiel Osterinsel

Die im Pazifischen Ozean weit abgelegene Osterinsel wurde um 900 n. Chr. von polynesischen Völkern besiedelt. Die Bevölkerung dürfte in der Blütezeit um die 15 000 Menschen betragen haben. Zum Zeitpunkt der europäischen Entdeckung (Ostern 1722) war sie auf wenige Tausend dezimiert. Die bekannten riesigen, bis zu 90 Tonnen schweren, monolithischen Steinstatuen, die Wunderwerke dieser Zivilisation, waren allesamt umgestürzt und teilweise zerbrochen. Bereits 1722 sah der holländische...

Über den Autor

Jared Diamond ist Professor für Physiologie an der Universität von Kalifornien. Sein Hauptforschungsgebiet ist die Evolutionsbiologie. Für seine Arbeiten auf den Gebieten der Anthropologie und Genetik ist er mehrfach ausgezeichnet worden. 1998 erhielt er den Pulitzerpreis.


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