Menschen mit ADHS sind nicht krank. Die sozialen Folgen ihrer Disposition können sie jedoch krank machen. Wo aber beide Seiten gewisse Dinge beachten, können ADHSler im Beruf nicht nur gute, sondern sogar Spitzenleistungen erbringen. Der Autor räumt mit verbreiteten Fehlannahmen über ADHS auf, stellt die Zusammenhänge der Störung dar und gibt praktische Tipps zum Umgang mit den verschiedenen Problemen, die ADHS mit sich bringen kann – und zwar sowohl für ADHSler selbst als auch für Menschen, die mit ihnen zu tun haben. Pflichtlektüre für Personaler und Führungskräfte.
ADHS ist für sich genommen keine Krankheit, kann aber Folgen zeitigen, die den Betroffenen krank machen.
ADHS ist genetisch bedingt. Personen mit dieser Disposition produzieren weniger Dopamin und Noradrenalin. Diese beiden Botenstoffe spielen eine zentrale Rolle bei der Gewichtung und Filterung von Informationen im Gehirn. Durch Noradrenalin werden wichtige Informationen verstärkt, durch Dopamin weniger wichtige Informationen abgeschwächt. Dieser Filter ist bei Personen mit ADHS gestört. Praktisch bedeutet das: Menschen ohne ADHS gewinnen schneller einen Überblick. Menschen mit ADHS müssen mehr Informationen verarbeiten. Übersteigt der Zustrom an Informationen ein bestimmtes Maß, geht der Überblick verloren. Doch die geringere Vorfilterung hat auch einen erheblichen Vorteil: Betroffene nehmen mehr Dinge wahr und können mehr Assoziationen zwischen ihnen bilden, was zu besonderer Kreativität und zu innovativem Denken führen kann.
Dass Menschen mit ADHS länger brauchen, um sich einen Überblick zu verschaffen, gilt aber nicht immer. Haben sie ein Thema, das sie interessiert, einmal durchdrungen, können sie bei Veränderungen schneller Lösungen finden als Menschen ohne ...
Kommentar abgeben