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Moby Dick
Buch

Moby Dick

London, 1851
Diese Ausgabe: Artemis & Winkler, 1996 plus...

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Literatur­klassiker

  • Abenteuerroman
  • American Renaissance

Worum es geht

Die Jagd auf den weißen Wal

Der Kampf eines Mannes gegen die Bestie, gegen das Böse und gegen das Schicksal: Nichts Geringeres ist es, was Kapitän Ahab antreibt bei seiner Jagd auf Moby Dick, den weißen Wal, der ihm einst wohl nicht nur sein linkes Bein, sondern auch seine Seele geraubt zu haben scheint. Die Story hat sich zu einem Mythos der amerikanischen Literatur entwickelt. Viele, die den Roman zu kennen glauben, kennen wohl nur die halbe Geschichte. Neben dem allseits bekannten Abenteuer besteht der Roman von Herman Melville auch aus ausufernden naturwissenschaftlichen Abhandlungen über den Walfang und philosophischen Betrachtungen über die Natur und ihre Zerstörungskraft - zu viel Gedankenballast für manche Leser. So sind vor allem die bereinigten und gekürzten Adaptionen für Kinder und Jugendliche sowie die Verfilmungen bekannt geworden. Der Mehrdeutigkeit der geschilderten Ereignisse, dem ungewöhnlichen Aufbau und den wechselnden Erzählperspektiven verdankt der Roman seine Modernität. Die gleichen Gründe führten aber auch zu seiner Ablehnung und vernichtenden Kritik durch die Zeitgenossen. Moby Dick ist wahrlich keine leichte Lektüre, aber zweifellos eines der vielschichtigsten Beispiele des so genannten "symbolischen Realismus" - und daneben nach wie vor ein spannender Abenteuerroman.

Zusammenfassung

Das lockende Meer

Immer wenn seine Seele mit einem "nieselnden November" erfüllt wird, wenn er sich müde und melancholisch fühlt, treibt es Ismael hinaus aufs Meer. Als Seemann die salzige Luft zu schnuppern - das ist seine Sehnsucht, die ihn auch an diesem Tag nach New Bedford (Massachusetts, Ostküste der USA) getrieben hat. Von hier aus möchte er eine Reise zur nahe gelegenen Insel Nantucket antreten, dem alten Zentrum des Walfangs, um dort auf einem Walfangschiff anzuheuern. Im Gasthaus "Zum blasenden Wal", das ein gewisser Peter Sarg betreibt, versucht Ismael ein Quartier für die Nacht zu finden. Der Gastwirt kann ihm nur ein Zimmer geben, das bereits vermietet ist. Das bedeutet, dass er die Nacht mit einem Zimmergenossen im gleichen Bett verbringen muss. Dieser stellt sich als ein bedrohlich aussehender Harpunier heraus. Doch als er - sein Name ist Queequeg und er ist ein am ganzen Körper tätowierter Ureinwohner Neuseelands - seinen Tomahawk entfernt hat, schlummern die beiden friedlich nebeneinander ein.

Busenfreunde

Nachdem er sich ein wenig über die seltsamen Sitten Queequegs bei der morgendlichen Toilette gewundert hat, streicht Ismael um die Häuser...

Über den Autor

Herman Melville wird am 1. August 1819 in New York geboren. Sein Vater ist im Textilimportgeschäft tätig; 1830 macht er Bankrott und stirbt. Melville zieht zu seiner Familie nach Albany, verdingt sich als Pelzverkäufer, Bankangestellter und Lehrer. Im Jahr 1841 heuert er auf dem Walfänger "Acushnet" an und reist in die Südsee. Er verlässt das Schiff nach 18 Monaten und lebt einige Zeit auf den Marquesas-Inseln bei den Polynesiern. Nach mehreren Zwischenstationen heuert Melville 1843 auf einer Fregatte der US-Marine als Matrose an. Als er ein Jahr später entlassen wird, beginnt er seine Abenteuer auf See in Romanen zu verarbeiten. Zwischen 1846 und 1849 veröffentlicht Melville drei Erzählungen, die allesamt auf großes Interesse und eine breite Leserschaft stoßen: Typee (1846), Omoo (1847) und Mardi (1849). Als "der Mann, der unter Kannibalen gelebt hat", wird Melville quasi über Nacht berühmt. Er entschließt sich, Schriftsteller zu werden, und veröffentlicht in den folgenden Jahren mehrere Novellen und Reiseberichte, die allesamt das Leben auf See zum Thema haben. Mit seiner Frau Elisabeth Shaw zieht er auf eine Farm in Pittsfield, Massachusetts. Hier lernt er den Schriftsteller Nathaniel Hawthorne kennen, der einen großen Einfluss auf seine Arbeit ausübt. Dieser ist es schließlich auch, der ihm verschiedene Verbesserungen an Moby Dick (1851) vorschlägt. Obwohl der Roman bei Publikum und Kritikern durchfällt, gibt Melville das Schreiben nicht auf, doch auch seine folgenden Werke werden vom Publikum verschmäht. So sieht sich Melville 1861 gezwungen, seine Farm zu verkaufen und als Zollinspektor in New York zu arbeiten, wo er am 28. September 1891 stirbt. Sein Tod wird von der New York Times lediglich mit einer Kurzmeldung bedacht.


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