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No Logo!
Buch

No Logo!

Der Kampf der Global Players um Marktmacht. Ein Spiel mit vielen Verlierern und wenigen Gewinnern

Riemann, 2001 plus...

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Bewertung der Redaktion

8

QualitÀten

  • Innovativ

Rezension

Das Buch der Journalistin Naomi Klein stand bei seinem Erscheinen bei Lesern und Kritikern hoch im Kurs. WĂ€hrend der Titel auf einschlĂ€gigen Bestsellerlisten auf SpitzenplĂ€tze kletterte, zeichneten angelsĂ€chsische Juroren die Autorin mit dem renommierten „National Business Book Award“ aus. Belohnt wurde damit ein vierjĂ€hriger Recherchemarathon, eine umfassende und scharfzĂŒngige Analyse der konzerngesteuerten Markenfixierung und die Darlegung der verheerenden sozialen und ökologischen Folgen, die die „Logo-Mania“ in verschiedenen Erdteilen mit sich gebracht hat. Dabei ist nicht die Wirtschaft als solche ins Visier der kanadischen Autorin geraten, sondern einige der ökonomischen AuswĂŒchse, wie sie heute auch von vielen WirtschaftsfĂŒhrern mit Unbehagen beobachtet werden. Spannend, informativ und beeindruckend ist das Buch durch die umfangreichen Datensammlungen, die Dokumentation von GesprĂ€chen, die die Autorin u. a. mit Arbeitern in SĂŒdostasien gefĂŒhrt hat, und wegen des immer wieder spĂŒrbaren Bezugs zu aktuellen Wirtschaftsnachrichten. getAbstract empfiehlt das Werk deshalb sowohl Managern, die den Treibsatz fĂŒr wirtschaftskritisches Denken nĂ€her in Augenschein nehmen wollen, als auch Lesern, die den ökonomischen ZeitlĂ€uften auf der Spur sind.

Zusammenfassung

Das Netz der Marken

Sie prĂ€gen StrassenzĂŒge, Ghettoquartiere und Schulhöfe, sind omniprĂ€sent in den Medien, machen Rock-Ikonen zu LitfasssĂ€ulen und degradieren die GĂŒter, auf denen sie prangen, zur puren Staffage: Die Marken der Global Players entfernen sich seit Jahren immer mehr von den GĂŒtern, fĂŒr deren PR sie eigentlich entwickelt wurden. Heute machen Logos in vielen FĂ€llen die Produkte zum Nebenprodukt. Verkauft werden stattdessen GefĂŒhle, Emotionen, Lifestyle.

Schrecksekunde der Markenboom-Ära: der „Marlboro Friday“ im April 1993

Die „Logo-Mania“ des zurĂŒckliegenden Jahrzehnts wurde nur einmal jĂ€h unterbrochen und die Marketingszene auf eine, wenn auch nicht ganz ernsthafte Probe gestellt: Am so genannten „Marlboro Friday“, dem 2. April 1993, kĂŒndigte der Tabakkonzern Philip Morris an, den Preis fĂŒr Marlboro-Zigaretten um 20 % zu senken, um Billigmarken das Wasser abzugraben. FĂŒr viele PR-Experten war damit das Ende unternehmerischer Markenpolitik eingelĂ€utet, weil damit der Beweis erbracht zu sein schien, dass selbst ein milliardenschwer aufgebauter Super-Brand wie Marlboro sich offenbar nur noch mit Preissenkungen gegen „No Names“ zu helfen wusste...

Über den Autor

Die kanadische Journalistin Naomi Klein wurde 1971 in Montreal geboren, studierte an der UniversitĂ€t von Toronto und war anschliessend u. a. fĂŒnf Jahre lang Kolumnistin fĂŒr den "Toronto Star". Ihr Buch "No Logo!" ist das Ergebnis einer vierjĂ€hrigen Recherche und wurde im FrĂŒhjahr 2001 mit dem begehrten "National Business Book Award" fĂŒr die besten WirtschaftsbĂŒcher in England und Kanada ausgezeichnet.


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