Ignorer la navigation
Phänomenologie des Geistes
Buch

Phänomenologie des Geistes

Bamberg/Würzburg, 1807
Diese Ausgabe: Meiner, 1988 plus...

Literatur­klassiker

  • Philosophie
  • Deutscher Idealismus

Worum es geht

Die dialektische Entwicklung des menschlichen Geistes

Hegels Phänomenologie des Geistes ist kompliziert. Es ist vielleicht sogar das komplizierteste, unverständlichste Buch der ganzen Philosophiegeschichte. Hegel unternimmt auf etwa 600 Seiten den Versuch, die Erscheinungsweisen des menschlichen Geistes zu untersuchen: von Wahrnehmung über Verstand, Bewusstsein, Selbstbewusstsein, Vernunft, Geist und Religion bis zum "absoluten Wissen", der Philosophie. Hegel vollendete die Schrift in Jena gerade zu jener Zeit, als Napoleon sich anschickte, den Preußen in der Doppelschlacht von Jena und Auerstedt eine vernichtende Niederlage beizubringen. Kein Wunder, dass Hegel in Napoleon den "Weltgeist zu Pferde" vorbeireiten sah. Hegels Werk ist nicht nur - neben Fichtes und Schellings - eine weitere Ausformung des deutschen Idealismus, sondern außerdem eines der bekanntesten und meistkommentierten Werke der Philosophie überhaupt. Vor allem dank des Prinzips der Dialektik: Aus einer Folge von Negationen entwickelt sich der Geist, aber auch die Wirklichkeit zu immer höheren Formen. Dies lässt sich in den kleinsten Erscheinungen der Natur ebenso beobachten wie in der Geschichte der Menschheit. Hegels Ruhm mehrte sich mit seinen Kritikern und Interpreten. Zu den bekanntesten gehört Karl Marx, der einige Elemente von Hegels Systems "vom Kopf auf die Füße" stellen wollte.

Take-aways

  • Hegels Phänomenologie des Geistes gehört zu den wichtigsten und einflussreichsten Werken der Philosophie des deutschen Idealismus.
  • Es geht darin um die verschiedenen Erscheinungsformen des menschlichen Geistes: Wahrnehmung, Verstand, Bewusstsein, Selbstbewusstsein, Vernunft, Wissen usw.
  • Am Anfang steht die sinnliche Gewissheit, die in der plumpen Gegenständlichkeit der Sinnenwelt verhaftet bleibt.

Über den Autor

Georg Wilhelm Friedrich Hegel wird am 27. August 1770 in Stuttgart geboren. Der pietistische, strenggläubige Vater sieht für seinen Sohn eine theologische Ausbildung vor. Nach der Lateinschule wechselt der junge Hegel ans Stuttgarter Gymnasium. Er ist ein ausgezeichneter Schüler. 1788 tritt er ins Tübinger Stift ein. Fünf Jahre studiert er hier Theologie und Philosophie, schließt Freundschaft mit Friedrich Hölderlin und Friedrich Schelling und genießt das Studentenleben. Am Ende des Studiums steht seine Entscheidung: Er will kein Priester werden. Während Kollege und Freund Schelling schnell reüssiert und mit 23 Jahren schon eine Professorenstelle erhält, plagt sich Hegel ab 1793 als Privatlehrer in Bern und anschließend in Frankfurt/Main. 1801 kommt er nach Jena, wo Schelling und später auch Goethe seiner Karriere auf die Sprünge helfen. 1805 erhält er seine erste unbesoldete Professur in Jena, die sich nur aus Hörergeldern speist. In Jena erblicken sowohl die Phänomenologie des Geistes als auch sein unehelicher Sohn das Licht der Welt. Nach dem Einmarsch der Franzosen flieht Hegel aus Jena. Sein Weg führt über Bamberg nach Nürnberg, wo er die Leitung des Ägidiengymnasiums übernimmt. Hier erscheint sein Werk Die Wissenschaft der Logik (1812-1816). 1811 heiratet er Marie von Tucher, mit der er drei Söhne hat. Eine weitere Durchgangsstation zum großen Durchbruch stellt Heidelberg dar: 1816 nimmt er an der dortigen Universität die Professur für Philosophie an und veröffentlicht die Encyklopädie der philosophischen Wissenschaften im Grundrisse (1817). Schließlich folgt er Fichte auf den Lehrstuhl an der Humboldt-Universität zu Berlin. Hier avanciert er zum "preußischen Staatsphilosophen" und hält Vorlesungen in überfüllten Hörsälen. Sein Ruf breitet sich in ganz Europa aus. Hegel stirbt am 14. November 1831 in Berlin an der damals dort grassierenden Cholera.


Kommentar abgeben oder Démarrer une discussion

Mehr zum Thema