Autofahren ist in Deutschland die Grundeinstellung in Sachen Mobilität. Das ist, so Katja Diehl, der Grund dafür, warum die Verkehrswende hierzulande einfach nicht in Schwung kommen will. In ihrem Buch versammelt sie Stimmen zahlreicher Expertinnen und Experten, leitet daraus Ursachen und Änderungsvorschläge ab und stellt zahlreiche alternative Mobilitätskonzepte sowie Initiativen für neue Mobilitätsformen vor. Eines ist nach der Lektüre glasklar: Die Verkehrswende beginnt im Kopf. Ein erhellendes Buch für alle, die wissen wollen, was für eine alternative Mobilität getan werden muss.
Für die meisten Deutschen sind Autos nach wie vor das wichtigste Verkehrsmittel.
Das Auto ist der Deutschen liebstes Kind. Und das, obwohl sich immer klarer abzeichnet, dass wir dringend eine Verkehrswende brauchen. Autos verschmutzen die Umwelt und verbrauchen enorme Ressourcen. Sie gefährden Menschen und schränken die Lebensqualität im öffentlichen Raum ein. Während in Dänemark und den Niederlanden sehr viel für den Radverkehr getan wird und die Schweiz und Österreich ein hervorragendes öffentliches Nah- und Fernverkehrsnetz haben, steht in Deutschland immer noch das Auto im Mittelpunkt der Mobilitätskonzepte. Unabhängig vom Alter entfallen momentan auf jeden Menschen in Deutschland 0,6 Autos. Höchstens 10 Prozent davon werden gleichzeitig gefahren, die restlichen 90 Prozent sind irgendwo geparkt. Im Berufsverkehr kommt auf jedes Auto nur etwas mehr als eine Person.
Warum ist das Auto für Deutsche so wichtig? Weshalb steigen sie nicht auf andere Verkehrsmittel um? Ein Aspekt ist, dass es an einigen Wohnorten keine verfügbaren Alternativen zum Auto gibt. Ein anderer Aspekt betrifft vor allem Frauen: Sie fahren, wenn es dunkel wird, lieber Auto, weil sie sich damit...
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