In den Wechseljahren scheint es nur eine Richtung zu geben: nach unten. Freundinnen raten zu Vaseline und Kräutertees, Kollegen sehen gnädig über den wiederholten Schweißausbruch hinweg, und die Ärzteschaft zuckt mit den Schultern: Da müsse frau eben durch. Nein, muss sie nicht, sagt Sheila de Liz. Die Gynäkologin ist überzeugt: Chronischer Hormonmangel ist nicht natürlich – und er macht krank. In ihrem lesenswerten Ratgeber räumt sie mit den größten Mythen über die Menopause auf und erklärt, warum sie eine Ersatztherapie mit bioidentischen Hormonen für alternativlos hält.
Unser Bild von den Wechseljahren ist veraltet.
Noch vor wenigen Jahrzehnten galten Frauen schon mit 50 als alt und mit 60 als hochbetagt. Heute starten sie in ihrer zweiten Lebenshälfte neue Karrieren, kümmern sich gleichzeitig um pubertierende Kinder und pflegebedürftige Eltern. Sie sind fitter, gesünder und schöner denn je. Dennoch werden Wechseljahresbeschwerden in der Medizin immer noch als naturgegebenes Schicksal behandelt. Frauen, so der Tenor, sollten sich ihrem Los fügen – inklusive schwindender Libido, mangelnder Lebensfreude und nachlassender Leistungsfähigkeit.
Dieses Bild der Wechseljahre ist veraltet, frauenfeindlich und medizinisch fragwürdig. Denn der chronische Hormonmangel, einer der Hauptursachen für viele Alterskrankheiten, ist heutzutage behandelbar. Die drei Sexualhormone Östrogen, Progesteron und Testosteron regulieren nicht nur den weiblichen Zyklus, sondern haben auch großen Einfluss auf unsere körperliche und seelische Gesundheit. Östrogene sorgen unter anderem für eine gesunde Vagina, Kollagenaufbau in der Haut und starke Knochen. Sie beugen Atherosklerose sowie Demenz vor. Progesteron entwässert den Körper, gleicht Stimmungsschwankungen ...
Kommentar abgeben oder Démarrer une discussion