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Apologie des Sokrates
Buch

Apologie des Sokrates

Athen, um 385 v. Chr.
Diese Ausgabe: Reclam, 2008 mais...

Literatur­klassiker

  • Philosophie
  • Griechische Antike

Worum es geht

Platons philosophisches Lebensideal

Im Jahr 399 v. Chr. wurde Sokrates wegen Leugnung der staatlich anerkannten Götter und Verführung der Jugend vom Athener Rat zum Tod verurteilt. Zehn bis 20 Jahre nach dem weltberühmten Justizfall verfasste sein Schüler Platon, der bei dem Prozess zugegen war, die Apologie des Sokrates. Die Verteidigungsrede ist jedoch keine historisch korrekte Darstellung der Ereignisse, sondern vielmehr ein Entwurf von Platons philosophischem Lebensideal. Ihm zufolge ist es die Aufgabe des Philosophen, öffentlich anerkannte Weisheiten infrage zu stellen und die Mitmenschen zu einem tugendhaften Leben anzuleiten. Geld und Ansehen, Karriere und Ämter stehen laut Platon dem Glück im Weg. Bevor die Menschen sich mit politischen Angelegenheiten befassen, sollen sie sich zuerst um sich selbst, um ihre Seele kümmern. Wer nach diesen Grundsätzen lebt, das führt uns Platons Sokrates ebenso wortgewaltig wie eindringlich vor Augen, braucht selbst den Tod nicht zu fürchten. Mit ihrer zeitlosen Wahrheit und ihrer schlichten, beinahe alltäglichen Sprache zieht die Apologie des Sokrates den Leser in ihren Bann, heute ebenso wie vor 2400 Jahren.

Take-aways

  • Platons Apologie des Sokrates zählt zu den großen Texten der antiken Philosophie.
  • Inhalt: Sokrates muss sich wegen Gottesleugnung und Verführung der Jugend vor Gericht verantworten. In seiner Verteidigungsrede entwirft er das Lebensmodell eines Philosophen, der alle Weisheit hinterfragt, den Menschen ihre Beschränktheit vorführt und weder öffentliche Schmach noch Tod fürchtet.
  • Platon, der 399 v. Chr. bei dem Prozess gegen Sokrates zugegen war, verfasste die Apologie ein bis zwei Jahrzehnte nach der Hinrichtung seines verehrten Lehrers.

Über den Autor

Platon gilt als einer der größten philosophischen Denker aller Zeiten. Zusammen mit seinem Lehrer Sokrates und seinem Schüler Aristoteles bildet er das Dreigestirn am Morgenhimmel der westlichen Philosophie. Platon wird 427 v. Chr. in Athen geboren, als Sohn des Ariston, eines Nachfahren des letzten Königs von Athen. Da Platon aus aristokratischen Kreisen stammt, scheint eine politische Laufbahn vorgezeichnet. Doch die Politik verliert für ihn schnell an Reiz, als er sieht, wie die oligarchische Herrschaft der Dreißig im Jahr 404 v. Chr. Athen unterjocht. Platon betrachtet die Politik von nun an mit einem gewissen Abscheu, sie lässt ihn aber nie ganz los. Er wird ein Schüler des Sokrates, dessen ungerechte Hinrichtung im Jahr 399 v. Chr. ihn stark prägen wird. Fortan tritt Sokrates als Hauptdarsteller seiner philosophischen Schriften auf: 13 Briefe und 41 philosophische Dialoge sind überliefert. Nach der Verurteilung des Sokrates flüchtet Platon zu Euklid nach Megara (30 Kilometer westlich von Athen). Er reist weiter in die griechischen Kolonien von Kyrene (im heutigen Libyen), nach Ägypten und Italien. 387 v. Chr. kehrt er nach Athen zurück und gründet hier eine Schule: die Akademie. Deren Studienplan umfasst die Wissensgebiete Astronomie, Biologie, Mathematik, politische Theorie und Philosophie. Ihr berühmtester Schüler wird Aristoteles. 367 v. Chr. ergibt sich für Platon die einmalige Möglichkeit, sein in seinem Hauptwerk Der Staat entworfenes Politikideal in die Praxis umzusetzen: Er wird als politischer Berater an den Hof von Dionysios II., dem Herrscher von Syrakus, gerufen. Seine Hoffnungen, diesen in der Kunst des Regierens zu unterweisen, zerschlagen sich jedoch. Platon stirbt um 347 v. Chr. in Athen.


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