Die Herren des Geldes
Wie vier Banker die Weltwirtschaftskrise auslösten und die Welt in den Bankrott trieben
Rezension
Man muss die vier Bankiers, die im reißerischen Untertitel angeprangert werden, in Schutz nehmen: Natürlich haben nicht sie allein die Weltwirtschaftskrise ausgelöst. Trotzdem war die Rolle, die Benjamin Strong, Montagu Norman, Émile Moreau und Hjalmar Schacht bei der schwersten Wirtschaftskrise der Neuzeit spielten, verhängnisvoll: Sie sahen die Krise kommen, besaßen die Mittel, sie abzuwenden, und unternahmen doch nichts, zu wenig oder sogar das Falsche. Das ist die Geschichte, die der Autor breit, spannend und unterhaltsam darlegt – und sie ist komplexer, als der Untertitel suggeriert. Diese Komplexität ist auch das einzige Manko des Dokudramas: Viele Personen sowie zahlreiche Handlungsstränge und Einflussfaktoren machen das Lesen zur Konzentrationsübung. Dabei wäre das Werk in Stil und Dramaturgie wie auch durch überaus witzige Pointen die ideale Freizeitlektüre. Die farbigen Charakterstudien und packenden Reportagen lesen sich wie ein Historienschinken. Zudem stellt der Autor zwischen Wirtschaft und Politik der damaligen Zeit Zusammenhänge her, die bisher so nicht diskutiert wurden. Damit wirft er ein neues Licht auf die Weltwirtschaftskrise und gibt ihr zugleich ein menschliches Antlitz. getAbstract empfiehlt das Buch allen, die wissen wollen, wie die große Wirtschaftskrise des 20. Jahrhunderts verlief.
Zusammenfassung
Über den Autor
Liaquat Ahamed studierte in Harvard und Cambridge Wirtschaftswissenschaften und arbeitete anschließend u. a. als Investmentberater für die Weltbank und als CEO für die Investmentgesellschaft Fischer Francis Trees & Watts. Sein Buch Die Herren des Geldes wurde mit dem Pulitzerpreis in der Kategorie „Geschichte“ ausgezeichnet.
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