Mike Walsh scheint alle Silicon-Valley-CEOs persönlich zu kennen. Das macht sein Buch unterhaltsam und verständlich: Jede These unterlegt er mit einer realen Geschichte. Traditionellen, „analogen“ Managern verlangt er viel ab: Sie sollen sich radikal ändern – und ihr Unternehmen gleich mit. Es geht um nicht weniger als um das Überleben in der digitalen Welt. Die zeichnet Walsh zwar verheißungsvoll, aber nicht rosarot, sondern mit allen Gefahren und Schwächen. Ein lesenswertes Buch für alle, die auf der Reise in die algorithmische Zukunft Schritt halten wollen.
Algorithmische Führer verbinden Menschen und Plattformen und geben anderen Freiheit für selbstverantwortliches Handeln.
Im analogen Zeitalter verglich man Führung mit einem Baum: einem hierarchischen System, das bei den Wurzeln beginnt und bei der Krone endet. Algorithmische Führung lässt sich eher mit einem Rhizom vergleichen. Rhizome sind verschlungene Wurzelmassen, wie sie etwa Bambus hat. An jedem Knotenpunkt können Wurzeln oder ein Stiel sprießen, ein winziger Rest genügt für eine neue Pflanze.
Genauso verbinden Sie als algorithmischer Führer Menschen und Plattformen. Nicht Sie allein tragen alle Verantwortung und fällen jede Entscheidung, sondern Sie geben jedem Knotenpunkt die Freiheit, im Sinne des Ganzen zu handeln. Sie aber entscheiden, welche Daten gesammelt und ausgewertet und wie sie gewichtet und eingesetzt werden. Das ist Ihre Aufgabe als digitaler Führer im algorithmischen Zeitalter, egal wie groß oder klein Ihr Unternehmen ist.
Analoge Führer messen Leistung. Doch damit schreiben sie nur den Status quo fort. Algorithmische Führer blicken aus der Distanz auf ihre Arbeit und fragen: Tun wir das Richtige? Und tun wir es auf die richtige Art...
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