Eine Expertin für Stalking und ein Ex-General und Politikberater: Ausgehend von ihren wechselhaften Biografien nähern sich Sandra Cegla und Erich Vad der Frage, was gute Führung ist und welche weiblichen Fähigkeiten es für eine zeitgemäße Führungskultur braucht. Das Ideal ist für sie eine Synthese weiblicher und männlicher Stärken. Das Buch ist kein klassischer Ratgeber, eher ein Dialog, der die unterschiedlichen Erfahrungen des Autorengespanns zum Ausgangspunkt nimmt. Das ermöglicht interessante Einblicke in ihre Arbeit und neue Perspektiven auf das Thema Frauen in Führungspositionen.
Frauen sind aufgrund von verinnerlichten Geschlechterrollen und Gewalterfahrungen vielfach benachteiligt.
In vielen Schlüsselpositionen haben weiterhin Männer das Sagen. Zwar sind Frauen und Männer vor dem Gesetz gleichgestellt, im Alltag haben Frauen jedoch noch immer zahlreiche Nachteile. Das beginnt bei der unfairen Bezahlung, zieht sich über den höheren Anteil an der Care-Arbeit und findet seinen Höhepunkt in der Tatsache, dass Frauen in fast allen Fällen die Opfer von männlicher Gewalt sind und nicht umgekehrt. Frauen haben deshalb das Gefühl, immer mehr leisten zu müssen, und glauben mitunter, dass sie männliche Eigenschaften übernehmen müssen, um erfolgreich zu sein.
Alle Menschen werden durch die Biologie und die Gesellschaft geprägt. An Mädchen wird schon in jungen Jahren die Anforderung gestellt, für Harmonie und Gemeinschaft zu sorgen. Dafür brauchen sie Sozialkompetenz und müssen gut kommunizieren können. Das sind Fähigkeiten, die auch gute Führungskräfte haben sollten. Doch leider herrscht in Deutschland noch die Vorstellung vor, dass erfolgreiche Führung sich allein an ihren wirtschaftlichen Ergebnissen erkennen lässt. In diesem männlich geprägten System...
Sandra Cegla hat 14 Jahre als Ermittlerin bei der Berliner Polizei gearbeitet und sich dabei auf Stalkingfälle und Gewaltverbrechen spezialisiert. Sie war Vorsitzende der Frauen Union in Berlin-Mitte und hat das Unternehmen SOS-Stalking gegründet. Brigadegeneral a. D. Erich Vad war von 2006 bis 2013 Gruppenleiter im Bundeskanzleramt, Sekretär des Bundessicherheitsrates und militärpolitischer Berater von Angela Merkel. Seitdem ist er als Universitätsdozent und Unternehmensberater tätig.
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