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Vom Ende des Gemeinwohls
Buch

Vom Ende des Gemeinwohls

Wie die Leistungsgesellschaft unsere Demokratien zerreißt

S. Fischer, 2020 更多详情

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Bewertung der Redaktion

9

Qualitäten

  • Analytisch
  • Augenöffner
  • Meinungsstark

Rezension

In den USA ist die Spaltung der Gesellschaft so weit fortgeschritten, dass die Demokratie in Gefahr ist. Der Philosoph Michael J. Sandel benennt die Ursache: die Leistungsgesellschaft und ihre uneingelösten Versprechen. Er analysiert aber nicht nur, wie es dazu kommen konnte, sondern zeigt Auswege auf. Ein trotz aller Komplexität der Argumentation außerordentlich verständlich geschriebenes Buch zur aktuellen Lage in den USA und anderswo – und ein eindringlicher Appell, die fatale Kombination aus verbitterten Verlierern und überheblichen Gewinnern zu entschärfen.

Zusammenfassung

Die wachsende wirtschaftliche Ungleichheit geht vor allem auf Kosten der traditionellen Industriearbeiterschaft.

Die Zunahme rassistischer Tendenzen und die wachsende Zustimmung für autokratische Politiker in vielen Ländern gefährden die Demokratie. Das Phänomen wird auf verschiedene Art und Weise erklärt, etwa als Gegenreaktion bestimmter Bevölkerungsgruppen auf die Gleichstellung von Frauen sowie ethnischer oder sexueller Minderheiten. Vor allem weiße, männliche Arbeiter sehen heute ihre Bedeutung schwinden. Eine andere Erklärung wäre, dass besonders diese Gruppe massiv von den negativen Folgen der Globalisierung und Digitalisierung betroffen ist und nun die Falschen dafür verantwortlich macht: Immigranten, Freihandel oder die kosmopolitischen Eliten. Beide Erklärungen gehen aber am Problem vorbei.

Wirtschaft und Gesellschaft haben sich in den letzten Jahrzehnten massiv verändert: Zwischen 1979 und 2016 ging fast ein Drittel der ehemals gut bezahlten Arbeitsplätze im produzierenden Gewerbe durch Verlagerung ins Ausland und durch Automatisierung verloren.Die Reallöhne stagnierten. Die klassische Industriearbeiterschaft ist demnach der große Verlierer der...

Über den Autor

Michael J. Sandel ist Professor für politische Philosophie an der Harvard University. Er schrieb internationale Bestseller wie Was man für Geld nicht kaufen kann.


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