Rezension
Ian Morris’ gewichtiges Buch reiht sich in die Versuche umfassender Deutung von Weltgeschichte ein, wie sie etwa Oswald Spengler (Der Untergang des Abendlandes) oder Arnold J. Toynbee (Der Gang der Weltgeschichte) unternommen haben. Die Faktoren, die der Archäologe Morris aufzeigt, zeichnen den Prozess der gesellschaftlichen Entwicklung nach. Das ergibt plausible Grundmuster. Toynbees Gedanke, dass sich Kulturen vor allem daran bewähren, wie sie mit Herausforderungen fertig werden, spielt auch bei Morris eine wichtige Rolle. In seinem Buch wird der Westen zwar nicht verherrlicht, aber da Morris hauptsächlich quantitative, d. h. ökonomische und soziologische Aspekte im Blick hat, erscheint der Westen der Gegenwart letztlich doch als vorläufiger Gipfelpunkt einer Art geschichtlicher Evolution. Das ließe sich hinterfragen. Sehr flüssig und teilweise sogar amüsant beschreibt Morris die erstaunlichen Übereinstimmungen zwischen West und Ost. getAbstract empfiehlt dieses Buch wärmstens allen Geschichtsinteressierten – wegen des profunden Überblicks über die Großtendenzen des globalen Geschehens seit dem Ende der Eiszeit und wegen des klugen Ausblicks auf die kommenden hundert Jahre.
Zusammenfassung
Über den Autor
Ian Morris, gebürtiger Brite, ist Archäologe und Althistoriker und lehrt seit 20 Jahren in Chicago und Stanford. Seine Arbeiten sind preisgekrönt und werden von namhaften Stiftungen gefördert.
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