Das Geisterhaus
- Roman
- Magischer Realismus
Worum es geht
Eine chilenische Familiensaga
Isabel Allendes populäres Erstlingswerk erzählt die Geschichte einer großbürgerlichen Familie, deren Schicksal eng an Chiles politische Wirren des 20. Jahrhunderts geknüpft ist. Esteban Trueba ist ein kompromissloser und gewalttätiger Patriarch. Seine ganze Umgebung hat unter ihm zu leiden: Neben seinen Bauern, die er wie Leibeigene hält, unterdrückt er auch seine eigene Familie. Doch nicht nur im Haus Trueba ist die Situation angespannt. In ganz Chile spitzt sich die Lage dramatisch zu und gipfelt in einem Putsch gegen den sozialistischen Staatspräsidenten. Unter der nachfolgenden Militärdiktatur beherrschen Terror und Verfolgung das Land – und auch die Familie Trueba ... Isabel Allendes packender Realismus lässt einen die Ereignisse und Gräueltaten jener Zeit – gemeint ist natürlich die von den USA unterstützte, verbrecherische Pinochet-Diktatur – hautnah miterleben. Allerdings stellt die Autorin der grausamen Wirklichkeit eine magisch anmutende Fantasiewelt gegenüber, die die Düsternis immer wieder mit Hoffnungsschimmern aufhellt. Die Verbindung aus Fabulierkunst und historischem Epochenbild macht die Lektüre zu einem ebenso genuss- wie gehaltvollen Vergnügen.
Zusammenfassung
Über die Autorin
Isabel Allende wird am 2. August 1942 in Lima (Peru) als älteste Tochter des chilenischen Diplomaten Tomás Allende und seiner Frau Francisca Llona geboren. Drei Jahre später trennen sich die Eltern. Die Mutter geht mit den drei Kindern nach Santiago de Chile, wo Isabel den größten Teil ihrer Kindheit im Haus des Großvaters verbringt. 1953 heiratet die Mutter erneut einen Diplomaten, dem die Familie nach Bolivien und 1956 nach Beirut folgt. Mit 17 Jahren beginnt Allende als Journalistin für die Welternährungsorganisation zu arbeiten und moderiert wöchentlich eine Fernsehsendung über die Weltkampagne gegen den Hunger. Nach der Heirat mit Bauingenieur Michael Frías im Jahr 1962 werden Tochter Paula und Sohn Nicolás geboren. Inzwischen zur Frauenrechtlerin avanciert, gründet Allende 1968 die feministische Zeitschrift Paula, in der sie auch für die linke Unidad-Popular-Regierung ihres Großonkels Salvador Allende schreibt, der 1970 Präsident von Chile wird. Neben ihrer Moderationstätigkeit fürs chilenische Fernsehen verfasst Allende diverse Theaterstücke und ist Herausgeberin der Kinderzeitschrift Mampato sowie zweier Filmzeitschriften. Nach General Pinochets Militärputsch und Salvador Allendes Tod 1973 engagiert sich die 31-Jährige anonym für politisch Verfolgte, muss jedoch zwei Jahre später selbst ins venezolanische Exil gehen. 1982 kommt ihr Erstlingsroman La casa de los espíritus (Das Geisterhaus) heraus, der zu einem Großerfolg wird. Es folgen De amor y de sombra (Von Liebe und Schatten, 1984), Eva Luna (1987) sowie weitere Werke. Nach der Scheidung ihrer ersten Ehe gibt Allende 1988 dem Rechtsanwalt William Gordon in San Francisco das Jawort. Seither lebt und arbeitet die Autorin als amerikanische Staatsbürgerin in Kalifornien.
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