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Theorie der ethischen Gefühle
Buch

Theorie der ethischen Gefühle

London, 1759
Diese Ausgabe: Meiner, 2004 подробнее...

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Literatur­klassiker

  • Philosophie
  • Aufklärung

Worum es geht

Über Wesen und Herkunft der Moral

Warum halten wir bestimmte Handlungen oder Absichten für richtig und empfinden andere als unmoralisch? Adam Smith, den die meisten nur wegen seiner ökonomischen Schriften kennen, hat sich mit solchen moralphilosophischen Fragen lange Zeit vor seinem Durchbruch als Wirtschaftswissenschaftler beschäftigt. In seinem ersten großen Werk, Theorie der ethischen Gefühle, das ihn mit einem Schlag berühmt machte, vertritt er die Ansicht, dass alle Menschen mit einer natürlichen Fähigkeit geboren werden, die es ihnen erlaubt, sich in die Lage anderer Menschen zu versetzen: die Sympathie. Mit ihrer Hilfe gelingt es zu beurteilen, was Recht und Unrecht ist. Smith stellt sich einen "unparteiischen Zuschauer" vor, der alle unsere Handlungen von einem externen Standpunkt aus betrachtet und sozusagen unser Gewissen darstellt. Der Autor geht im Buch den ganzen Katalog der Tugenden durch und liefert eine regelrechte Affektlehre mit all den Gefühlsregungen, denen er das Prädikat "schicklich" oder "unschicklich" geben kann. Die Theorie der ethischen Gefühle ist in einer leicht verständlichen Sprache geschrieben und steht zu Unrecht im Schatten des Wohlstands der Nationen. Will man Smith wirklich verstehen, sollte man unbedingt beide Werke kennen.

Zusammenfassung

Sympathie

Mitleid mit Armen und Elenden fühlt selbst der rohste Mensch. Tatsächlich sind wir alle mit der Fähigkeit ausgestattet, das Unglück unserer Mitmenschen mitzufühlen. Wenn unser Bruder auf der Folterbank liegt, können wir seine Schmerzen zwar nicht wirklich spüren, denn wir können nichts empfinden, was unsere Sinne nicht wahrnehmen, aber mit Hilfe unserer Einbildungskraft können wir seinen Schmerz nachvollziehen. Wird jemandem gegen das Bein getreten, greifen wir uns an das eigene; sehen wir aussätzige Bettler auf der Straße, fängt es bei uns an zu jucken, so als besäßen wir selbst die Geschwüre. Aber nicht nur Unglück und Elend, auch Freude und Glück können wir nachempfinden. Das Wort, das beides umschreibt, ist die Sympathie. Es bezeichnet unser Mitgefühl mit jeder Art von Affekten (Gefühlen, Leidenschaften) anderer Menschen. Jedoch interessieren uns nicht nur die Affekte selbst, sondern auch die Gründe dafür: Warum ist ein Mensch traurig, zornig, fröhlich, glücklich? Mitunter fühlen wir Affekte, die der andere Mensch gar nicht wahrnimmt, z. B. wenn er sich unmöglich benimmt, es selbst nicht merkt und wir Scham empfinden. Oder wenn eine Mutter um das Leben ihres...

Über den Autor

Adam Smith wird am 5. Juni 1723 in der Ortschaft Kirkcaldy in Schottland als Sohn eines Juristen getauft, das Geburtsdatum ist nicht bekannt. Am College von Glasgow belegt er u. a. das Fach Moralphilosophie, in dem er von Francis Hutcheson unterrichtet wird. Hutchesons Lehren verbinden die Ideen der Philosophen John Locke und David Hume und haben großen Einfluss auf Smiths eigene Philosophie. Nach dem Studium in Oxford und Glasgow und einer Zeit der Lehrtätigkeit wird Smith 1751 zum Professor für Logik und ein Jahr später zum Professor für Moralphilosophie ernannt. Während dieser Zeit hat er engen Kontakt zu David Hume (ebenfalls ein Schotte), dessen ethische und wirtschaftliche Ideen ihn nachhaltig beeinflussen. Smiths erste große Veröffentlichung ist The Theory of Moral Sentiments (Theorie der ethischen Gefühle, 1759), in der er seine ethischen Lehren aus der Universität schriftlich niederlegt. 1763 verlässt Smith Glasgow, um als Privatlehrer eines jungen Herzogs auf eine dreijährige Bildungsreise durch Frankreich und die Schweiz zu gehen. Aus seinen Begegnungen mit den französischen Physiokraten Turgot und Quesnay schöpft Smith die Idee zu seinem ökonomischen Hauptwerk An Inquiry into the Nature and Causes of the Wealth of Nations (Der Wohlstand der Nationen), das er aber erst 1776 fertig stellt und veröffentlicht. 1778 wird Smith zum Zollkontrolleur in Edinburgh ernannt, wo er am 17. Juli 1790 stirbt. Kurz vor seinem Tod lässt er durch Freunde alle seine unfertigen Schriften vernichten.


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