Die meisten Menschen können nicht richtig zuhören. Managementtrainerin Anja Niekerken erklärt, warum das so ist und warum das viel gepriesene aktive Zuhören nicht unbedingt richtiges Zuhören ist. Anhand zahlreicher Beispiele erfährt der Leser, wie Kommunikation funktioniert und noch besser funktionieren könnte. Die lockere Schreibweise der Autorin mag nicht unbedingt jedermanns Sache sein. Dennoch ist das Buch eine sinnvolle Lektüre, für Führungskräfte, die sich eine oft unterschätzte Schlüsselkompetenz aneignen wollen.
Reden ist für unser Gehirn attraktiver als Zuhören.
Die meisten Menschen halten sich für gute Zuhörer. Tatsächlich aber kann ein Großteil der Erwachsenen nicht richtig zuhören. Hier scheint eine systematische Selbstüberschätzung vorzuliegen – ähnlich wie beim Autofahren, wo sich auch die meisten für überdurchschnittlich kompetent halten. Wo man aber denkt, man sei bereits kompetent, versäumt man, sich wirkliche Kompetenz anzueignen.
Beim Sprechen sind dieselben Hirnbereiche aktiv wie beim Sex oder Heroinkonsum. Achten Sie einmal selbst darauf, ob Sie in einem tollen Gespräch eher über das begeistert sind, was Sie hören, oder über Ihre eigenen Gedanken. Meist verhindert die Lust am Reden wirkliches Zuhören. Das ist nämlich an sich nicht besonders attraktiv für unser Gehirn. Einem Gespräch aktiv zu folgen, ist anstrengend, erfordert Konzentration und hat keinen so unmittelbaren Lustgewinn zur Folge wie das Sprechen.
Zudem ist Sprechen oft Macht. Wer in einem Gespräch oder Meeting den akustischen Raum besetzt, sichert sich eine vorteilhafte Position. Vor allem unsichere Menschen neigen dazu, sich Macht auf diesem Weg zu verschaffen. Menschen mit einem ...
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