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Der perfekte Auftritt
Buch

Der perfekte Auftritt

Erste Hilfe für Manager in der Öffentlichkeit

Murmann, 2004 Mehr

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Bewertung der Redaktion

9

Qualitäten

  • Umsetzbar

Rezension

Josef Ackermann wollte sich wohl als strahlender Siegertyp präsentieren, als er zu Beginn des Mannesmann-Prozesses den Gerichtssaal mit breitem Grinsen und Victory-Zeichen betrat. Die Wirkung war verheerend: Im Nu hatte Ackermann sich zum Prügelknaben der Nation gemacht, zum Geld scheffelnden Banker, der die Justiz verhöhnt. Mit seiner Instinktlosigkeit befindet sich der Deutsche-Bank-Chef in großer Gesellschaft: Hilmar Kopper und die „Peanuts“ bei der Schneider-Pleite, Bundesbankchef Welteke als verfolgte Unschuld mit gesponsertem Silvesteraufenthalt im Berliner Luxushotel, Rudolf Scharping als fröhlich im Gräfinnenbade planschender Verteidigungsminister. Unterhaltsam und mit einer gehörigen Portion Ironie zeigt das Autorenduo Neumann/Ross, wie Prominente und Mächtige sich öffentlich ins Abseits manövrieren, das Gesicht verlieren oder ihr Publikum schlicht zu Tode langweilen. En passant verraten sie dem amüsierten Leser, wie man es besser macht, damit Rede, Präsentation oder Interview nicht als PR-Super-GAU enden. getAbstract empfiehlt das Buch daher allen, die in der Öffentlichkeit gewandt und überzeugend auftreten wollen.

Zusammenfassung

Der Fall Ackermann – und was man daraus lernen kann

Die Wellen der Empörung schlugen hoch angesichts der Siegerpose von Josef Ackermann zu Beginn des Mannesmann-Prozesses. Bild fragte, was es da zu lachen gäbe; die Wirtschaftswoche diagnostizierte ein Verhalten „wie auf einer Cocktail-Party“; der Spiegel vermutete einen „Blackout“. Über Nacht mutierte der Banker im öffentlichen Bewusstsein zum Hauptangeklagten. Warum? Weil Pose und Anlass nicht zusammenpassten und weil ein solches Bild schneller wirkt und sich hartnäckiger festsetzt als alle guten Worte, die ihm folgen. Selbst die guten Geschäftszahlen, die Ackermann später vorlegte, trugen wenig zu seiner Rehabilitierung in der Öffentlichkeit bei.

Der Fall Ackermann belegt eindrucksvoll, wie man sich binnen Sekunden unmöglich machen kann – und das vielleicht sogar mit den besten Absichten. Er zeigt, wie schnell Kommunikationspannen passieren, vor allem wenn die Körpersprache ins Spiel kommt. Denn auch mit schlaffem Händedruck, ausweichendem Blick oder Widersprüchen zwischen Rede und Gestik kann man sich einen Bärendienst erweisen. Das heißt nicht, dass man sich nicht auch sprachlich ins Abseits manövrieren kann.

Über die Autoren

Reiner Neumann ist Dipl.-Psychologe, Trainer und Berater. Er berät mittelständische und große Unternehmen und coacht Führungskräfte. Neben Führung, Rhetorik und Projektmanagement zählt auch Change-Management zu seinen Beratungsschwerpunkten. Alexander Ross ist Journalist und Autor mit den Schwerpunkten Management, Bildung, Wissenschaft, Informationstechnologie. Nach einer Lehre als Industriekaufmann und einem Wirtschaftsstudium arbeitete er als Manager in der Medienbranche und Dozent an einer Journalistenschule.


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