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Auf Messers Schneide
Diese Ausgabe: Diogenes Verlag, 2005 подробнее...
Seiten: 485
- Roman
- Moderne
Worum es geht
Sinnsuche in Kriegszeiten
Es muss eine Lust gewesen sein, in den USA der wilden 20er Jahre gelebt zu haben: Menschen, die in der High Society ein- und ausgehen, gern gesehene Partygäste sind und in illustrem Kreise speisen, sind die schillerndsten Figuren in W. Somerset Maughams Roman Auf Messers Schneide. Im Zentrum steht jedoch der junge Kriegsheimkehrer Larry. Er teilt das Schicksal vieler seiner Altersgenossen: Als Flieger im Ersten Weltkrieg von den Material- und Menschenschlachten traumatisiert, musste er auch noch mit ansehen, wie sein bester Kamerad getötet wurde - beim Versuch, Larry das Leben zu retten. Den jugendlichen Leichtmut aus den Gliedern gebombt, wird Larry immer stiller, beschäftigt sich plötzlich mit alten Sprachen und liest philosophische Literatur. Er distanziert sich von den Partys, auf die ihn seine Verlobte Isabel schleppen will. Die beiden trennen sich, und Larry beginnt eine Odyssee auf der Suche nach dem Sinn des Lebens, dem Ursprung des Übels und nach Gott. Schließlich landet er in Indien und hat dort eine Erleuchtung. Der mitten im Zweiten Weltkrieg veröffentlichte Roman wurde, nicht zuletzt weil Maugham einmal mehr genau den Zeitgeist traf, ein großer Erfolg und ist ein "echter" Maugham, insofern sich der Autor als handelnder Charakter selbst ein Denkmal gesetzt hat.
Zusammenfassung
Über den Autor
William Somerset Maugham (sprich: mohm oder moäm) wird am 25. Januar 1874 in Paris als Sohn eines englischen Diplomaten geboren. Beide Elternteile sterben, bevor William zehn Jahre alt ist. Die Mutter vertraut seine Erziehung einem Bruder ihres Mannes an, einem gut 50-jährigen anglikanischen Geistlichen, der in Kent beheimatet ist. Maugham ist ein starker Stotterer. Er besucht das Internat der King’s School in Canterbury, was für ihn zur demütigenden Erfahrung wird. Anschließend geht er nach Heidelberg, wo er Philosophievorlesungen hört, und studiert danach Medizin in London. Das Examen legt er 1898 ab und praktiziert einige Zeit im Londoner Viertel Lambeth. Die Erlebnisse und Erfahrungen aus jener Zeit verarbeitet Maugham in seinem Erstlingswerk Liza of Lambeth (1897), das ihm schon einen großen Erfolg beschert. Sein erstes erfolgreiches Bühnenstück kommt 1907 heraus, weitere Dramen folgen. Zwischenzeitlich lebt Maugham in Paris. 1915 gelingt sein wirklicher Durchbruch als Romanautor mit Of Human Bondage (Der Menschen Hörigkeit). Während des Ersten Weltkriegs ist Maugham als Agent für den englischen Auslandsgeheimdienst MI6 tätig, u. a. im revolutionären Russland. Als Schriftsteller und vor allem als sehr produktiver Bühnenautor ist Maugham außerordentlich erfolgreich. Er ist der meistgelesene (10 Millionen verkaufte Exemplare zu seinen Lebzeiten) und bestbezahlte Autor seiner Zeit. Wie ein Star bewegt er sich in den führenden Kreisen der englischen und französischen Gesellschaft. Diese bilden auch den Hintergrund vieler seiner komödiantisch-satirischen Bühnenstücke. Sich zu seiner Homosexualität zu bekennen, ist für einen angesehenen Engländer jener Zeit undenkbar. 1917 heiratet Maugham eine Dame der englischen Gesellschaft. Aus der Ehe geht eine Tochter hervor. Sein eigentlicher Lebenspartner ist jedoch der übel beleumdete Amerikaner Gerald Haxton. Nach außen hin ist Haxton als "Sekretär" Mitglied von Maughams Haushalt, ebenso wie später Alan Searle, sein zweiter Partner. Maugham verlegt nach seiner Ehescheidung 1928 den Wohnsitz nach Südfrankreich, wo er eine große Villa erwirbt und in fürstlichem Stil lebt. 1933 beendet er seine Tätigkeit als Bühnenautor, 1948 veröffentlicht er seinen letzten Roman. Er stirbt am 16. Dezember 1965 im Alter von 91 Jahren in seinem Haus in Saint Jean Cap Ferrat.
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