Till Roenneberg räumt mit vielen Irrtümern über den Schlaf auf und zeigt eindrucksvoll, welch große Bedeutung die nächtliche Ruhephase für den Menschen hat. Wer zu wenig schläft, wird krank, lernt schlechter und macht mehr Fehler. Auch wenn der Schlafforscher in seinem Stil oft etwas zu unterhaltsam sein will, ist sein Buch ein echter Augenöffner. Wer wissen will, wie die biologische und soziale Umwelt den Schlafrhythmus beeinflusst und wie auch in der modernen Gesellschaft gesunder Schlaf möglich ist, sollte es lesen.
Es ist die Aufgabe des Schlafs, das Leben im Wachzustand zu optimieren.
In den vergangenen Jahren hat die Wissenschaft viele neue Erkenntnisse über den Schlaf gewonnen. Mithilfe neuer Technologien wie etwa der Kernspintomografie verstehen die Schlafforscher und Chronobiologen zum Beispiel immer besser, welche Rolle die Funktionen des Gehirns dabei spielen. Über den eigentlichen Sinn und Zweck der langen Ruhephase wissen die Experten jedoch bislang nur wenig. So ist eine der wichtigsten offenen Fragen, wie viel Schlaf der Einzelne überhaupt für ein gesundes und leistungsfähiges Leben benötigt. Auch fehlt es bislang an Möglichkeiten, die Schlafqualität objektiv zu messen. Die umfangreichsten Datenerhebungen über das Schlafverhalten helfen also wenig, wenn die eigentliche Aufgabe des Schlafs nicht verstanden wird. Bisherige Forschungen gingen von falschen Konzepten des Schlafs aus – etwa davon, dass der Schlaf der Normalzustand sei und der Wachzustand eine Art Sonderverhalten. In Wahrheit ist es der Schlaf, der die Fähigkeiten des Wachzustands optimiert – das ist seine Funktion. Auch wenn der physische Körper im Schlaf ruht – das Gehirn wird aktiv gewartet und neu ausgerichtet...
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