Die Spieltheorie unterscheidet zwischen endlichen und unendlichen Spielen. Bei Ersteren geht es bloß ums Gewinnen, bei Letzteren darum, im Spiel zu bleiben. Simon Sinek überträgt das auf die Geschäftswelt, um die Vorzüge nachhaltigen Wirtschaftens gegenüber kurzfristigem Profitstreben herauszustellen. Er übt harsche Kritik an der Marktwirtschaft angelsächsischer Prägung. Er plädiert für einen besseren Kapitalismus und zeigt, wie das auf der betriebswirtschaftlichen Ebene umzusetzen wäre. Führungskräfte aller Ebenen sollten dieses originelle und inspirierende Buch lesen.
Beim endlichen Spiel geht es ums Gewinnen, beim unendlichen Spiel darum, im Spiel zu bleiben.
In den frühen Morgenstunden des 30. Januars 1968 griff Nordvietnam gemeinsam mit dem Vietcong überall in Südvietnam amerikanische Truppen an. In den folgenden 24 Stunden zogen 85 000 nordvietnamesische und Vietcong-Soldaten in die Schlacht. 35 000 kehrten nicht zurück. Die US-Streitkräfte hatten 1000 Tote zu beklagen. Aus militärischer Sicht war die Tet-Offensive kein Erfolg für die Nordvietnamesen. Sie steht sinnbildlich für den gesamten Vietnamkrieg. Die Amerikaner gewannen so gut wie jedes Gefecht. Ihren 58 000 Gefallenen stehen 3 Millionen tote Nordvietnamesen gegenüber. Die Lehre daraus ist: Man kann jede Schlacht gewinnen und trotzdem den Krieg verlieren.
1986 erschien das Buch Finite and Infinite Games: A Vision of Life as Play and Possibility von James P. Carse. Darin entwickelt Carse die Unterscheidung zwischen endlichen und unendlichen Spielen, um den scheinbaren Widerspruch zu erklären. Ein typisches endliches Spiel ist ein Fußballmatch: Die Spieler sind bekannt. Es gibt feste Regeln. Das Spiel hat einen Anfang und ein Ende. Nach...
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