Der Vorstand denkt, er habe alles unter Kontrolle, weiß aber gar nicht, was alles schiefläuft im Unternehmen. Die Mitarbeiter dagegen wissen es. Sie könnten nun resignieren – oder die Sache selbst in die Hand nehmen. Ohne Auftrag, ohne Autorisierung, oft sogar in der Freizeit. Das kann gut gehen – oder dramatisch scheitern. Sabine und Alexander Kluge schildern anhand prominenter Beispiele und mit vielen Tipps die Bedingungen, Chancen und Gefahren für Graswurzelinitiativen. Ein empfehlenswertes Buch für mutige Mitarbeiter und Führungskräfte.
Graswurzelinitiativen entstehen, wenn Mitarbeiter eigenständig gegen Missstände vorgehen.
Wie viele Change-Projekte haben Sie schon erlebt? Wie viele davon waren erfolgreich? Im Durchschnitt ist es nur jedes vierte. Häufig startet der Vorstand ein großartiges Projekt und schwelgt in Begeisterung, doch die Mitarbeiter fühlen sich übergangen. Keine Spur von Mitbestimmung: Für den Vorstand hätte das einen Machtverlust bedeutet. Dazu müsste er loslassen können. Das fällt vielen Unternehmenslenkern schwer. Sie sind in einer überholten Planungs- und Kontrollkultur gefangen.
Doch manchmal erkennen Mitarbeiter einen Missstand und ergreifen selbst die Initiative. Selten sind das junge Mitarbeiter – denn die gehen einfach, wenn ihnen etwas nicht passt. Meist sind es langjährige, sturmerprobte Routiniers, erfahren und loyal, die das System in- und auswendig kennen. So wie Robert Harms und Ronny Großjohann bei Siemens. Sie wussten, dass das Gasturbinenprojekt in Berlin-Moabit kurz vor dem Scheitern stand. Ohne Erlaubnis, ohne Segen von oben schrieben sie das Konzept um – und retteten das Projekt. Bei BMW setzte eine Graswurzelinitiative das selbstorganisierte Lernprogramm...
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