Huckleberry Finns Abenteuer
- Abenteuerroman
- Realismus
Worum es geht
Abenteuer auf dem Mississippi
Wer kennt ihn nicht, den rebellischen Teenager mit dem großen Strohhut? Doch in Huckleberry Finns Abenteuern steckt viel mehr als ein harmloses Kinderbuch, das kleine Jungs mit der Welt der Abenteuer in Berührung bringt. Mark Twains zweites Buch mit dem jugendlichen, von der heuchlerischen Gesellschaft abgestoßenen Huckleberry Finn (nach Tom Sawyers Abenteuern) ist nicht nur abenteuerlich, sondern stellenweise auch sehr zivilisationskritisch und geradezu düster. Es geht um Sklaverei, den Wert eines Menschen, um Lüge und Betrug, um moralisches Handeln und um echte Freundschaft. Es ist nicht nur die Südstaatenromantik, die Mark Twain ironisiert, sondern es sind auch seine mit spitzer Feder gezeichneten Porträts der Menschen in Illinois und Arkansas, die den Roman zu einem authentischen Ausschnitt einer eher düsteren Epoche der Vereinigten Staaten machen. Mit leichter Hand gelingt es Twain, Selbstverständlichkeiten durch die naiv-beobachtende Perspektive des jugendlichen Helden zu demontieren, sodass die Welt etwas Magisches bekommt. Am Schluss der Reise auf dem Mississippi steht der amerikanischste aller amerikanischen Begriffe mit einem großen Ausrufezeichen: Freiheit!
Zusammenfassung
Über den Autor
Mark Twain ist das literarische Pseudonym des amerikanischen Schriftstellers Samuel Langhorne Clemens. Er wird am 30. November 1835 im Ort Florida im Staat Missouri geboren. Seine Jugend verbringt er in der Kleinstadt Hannibal, einer Hafenstadt am Mississippi. Diese Stadt wird ihm später als Kulisse für die Abenteuer seines Helden Tom Sawyer dienen. Twains Vater stirbt 1847. Daraufhin muss der Sohn im Alter von zwölf Jahren die Schule abbrechen und eine Lehre als Schriftsetzer beginnen. Ab 1851 arbeitet er für das Hannibal Journal. Mit 17 Jahren geht er nach New York, dann nach Philadelphia, wo er seine ersten Reiseskizzen schreibt. Von 1857 bis 1860 ist er Lotse auf einem Mississippidampfer. Aus dieser Tätigkeit leitet er auch sein Pseudonym ab: "Mark Twain" bedeutet in der Sprache der Lotsen "zwei Faden Wassertiefe markieren" - die für einen Raddampfer sicher befahrbare Flusstiefe. Die Erfahrungen dieses Lebensabschnitts werden prägend für seine Dichtung. 1861 dient er für kurze Zeit als Freiwilliger im Amerikanischen Bürgerkrieg auf Seiten der Konföderierten. Ein Jahr danach wird er Reporter für die Zeitung Territorial Enterprise in Virginia City (Nevada). 1864 verlegt er seinen Wohnsitz nach San Francisco. Zwei Jahre später ist er als Reporter auf Hawaii und 1867 begibt er sich auf eine Reise durch Europa und Palästina. Viele distanziert-süffisante Reiseberichte entstehen in dieser Zeit. 1870 heiratet Twain und zieht nach Hartford (Connecticut). Dort entstehen seine populärsten Werke, darunter The Adventures of Tom Sawyer (Tom Sawyers Abenteuer, 1876) und seine Autobiografie Life on the Mississippi (Leben auf dem Mississippi, 1883). Als Mark Twains wichtigstes Werk aber gilt The Adventures of Huckleberry Finn (Huckleberry Finns Abenteuer, 1884). Nach einer missglückten Verlagsgründung geht Twain 1894 auf eine Weltreise, um mit Vorträgen seine Schulden abzuarbeiten. Er stirbt am 21. April 1910 in Redding (Connecticut).
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