Aberglaube, Pseudowissenschaften, Verschwörungstheorien, Fake News und ähnliche Phänomene lassen uns mitunter ratlos zurück. Was können wir glauben – und was nicht? Jonas Pfister führt uns durch die Welt der Lügen und Denkfehler. Er zeigt, wie Aussagen in stichhaltigen Argumenten verknüpft werden sollten. Er erläutert, nach welchen Mustern Verschwörungstheorien und Fake News aufgebaut sind. Er erklärt, was kritisches Denken ausmacht und welche Denkprozesse diesem im Weg stehen. So hilft sein Buch, Scharlatane zu erkennen und mündig zu bleiben.
Kritisches Denken ist rational ausgerichtet. Es gibt zwei Arten von Rationalität.
Kritisches Denken zeichnet einen mündigen, selbstbestimmten Menschen aus. Dazu gehört, anderen nicht blind zu folgen, aber auch, sich nicht allein auf sein Bauchgefühl zu verlassen. Eine kritische Persönlichkeit gelangt zu vernünftigen Überzeugungen und trifft rationale Entscheidungen. Der Philosoph Immanuel Kant schrieb in Was ist Aufklärung?, dass Aufklärung „der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit“ sei. Unmündigkeit ist laut Kant „das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen“, wofür Faulheit und Feigheit die Hauptursachen seien. Kritisches Denken erfordere also Mut.
Allerdings haben Amos Tversky und Daniel Kahneman gezeigt, dass wir uns aufgrund unbewusster Prozesse trotz kritischen Denkens auch irrational verhalten. Wir sollten diese Prozesse kennen, um ihre Wirkung entschärfen zu können. Denn kritisches Denken ist auf Rationalität hin ausgerichtet. Dabei lassen sich zwei Arten von Rationalität unterscheiden:
- Praktische oder instrumentelle Rationalität kommt zum Einsatz, wenn ein...
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