Rezension
Eine Theorie, die alle drängenden gesellschaftlichen Probleme löst? Klingt nicht schlecht. Ob der „libertäre Paternalismus“, den Richard H. Thaler und Cass R. Sunstein in ihrem Buch vorstellen, dazu in der Lage ist, steht noch offen. Was man den Autoren aber in jedem Fall zugutehalten muss: Ihr Ansatz ist neu, wohltuend unideologisch und hat tatsächlich das Zeug, die Zusammenarbeit der Menschen in Wirtschaft, Gesellschaft und Politik markant zu verändern. Von welchen Ideen lässt sich das schon sagen? „Nudges“ (das englische Wort für „Stupse“) sind das Mittel, das Thaler und Sunstein zur Umsetzung ihrer Theorie vorschlagen. Im Wesentlichen ist damit gemeint, dass man Menschen in ihren Entscheidungen gezielt beeinflusst, ohne ihre Entscheidungsfreiheit einzuschränken. Wie solche Maßnahmen konkret funktionieren könnten, zeigen Thaler und Sunstein anhand einer Reihe von Praxisbeispielen – so überzeugend, dass man nach der Lektüre gleich selbst zur Tat schreiten will. getAbstract meint: ein erfrischender Ansatz jenseits linker und rechter Patentrezepte, der allen Unternehmern, Managern und Politikern zu empfehlen ist, die auf intelligente Entscheidungen angewiesen sind – seien es eigene oder solche von Mitarbeitern.
Zusammenfassung
Über die Autoren
Richard H. Thaler lehrt als Professor an der Universität Chicago. 2017 erhielt er den Wirtschaftsnobelpreis, in Anerkennung seiner Verdienste um die Begründung der Verhaltensökonomie. Cass R. Sunstein ist Jurist und Inhaber des Felix-Frankfurter-Lehrstuhls an der Harvard Law School.
Kommentar abgeben