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Griechenland, der Euro und die Staatsschuldenkrise

Bloomberg, 2011 更多详情

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Bewertung der Redaktion

9

Qualitäten

  • Umfassend
  • Hintergrund
  • Unterhaltsam

Rezension

Spannender als dieses Buch über den Fall Griechenlands, die internationale Staatsschuldenkrise und den krankenden Euro kann kein Thriller sein. Autor Matthew Lynn zeigt, wie Politik, Finanzwelt und Gesellschaft über Jahre hinweg die Augen vor dem Offensichtlichen verschlossen haben, nämlich, dass Schulden nicht mit neuen Schulden abgebaut werden können und dass der Euro weniger ein Segen für die Volkswirtschaft als deren Untergang sein könnte. Deshalb, so Lynns mit plausiblen Argumenten untermauerte Meinung, sollte der Euro in seiner jetzigen Form abgeschafft werden. Lynn entwirft dafür konkrete und begehbare Wege und führt öffentlich rauf- und runtergebetete und selten hinterfragte Mantras à la „Der Euro muss um jeden Preis erhalten werden“ ad absurdum. Man wird mit neuen und vielleicht bislang undenkbaren Ideen konfrontiert und erkennt am Ende des Buches, dass eine Weltwirtschaft ohne Euro nicht halb so dramatisch sein muss, wie es führende EU-Politiker gerne behaupten. Wer wissen will, wohin Europa und die Weltwirtschaft steuern, kommt um dieses provokante Buch keinesfalls herum, findet getAbstract.

Zusammenfassung

Plötzlich Euroland

Als Griechenland – nach einer anfänglichen Ablehnung – der Zutritt zum Euroraum gewährt wurde, wunderten sich viele Ökonomen. Denn der Euro, so hatten es sich vor allem die Deutschen gewünscht, sollte den teilnehmenden Volkswirtschaften Stabilität und Wachstum bringen – und auch abverlangen. Dafür durfte das Haushaltsdefizit bei nicht mehr als 3 % des Bruttoinlandsprodukts (BIP) liegen. Die Staatsverschuldung Griechenlands betrug 1990 74 % des BIP, das Haushaltsdefizit lag bei 15 %. Die Wirtschaft des Landes war fast ausschließlich durch Staatsausgaben angekurbelt worden. Exportfähige Produkte und Dienstleistungen gab es kaum. Zwischen 1999 und 2001 gelang es den Griechen dann auf geradezu märchenhafte Weise, die Stabilitäts- und Wachstumskriterien zu erfüllen. Quasi über Nacht sank das Haushaltsdefizit auf 1 % vom BIP. Die Staatsverschuldung stieg nur noch moderat. Selbst die Inflationsrate konnte sich mit unter 5 % sehen lassen. Es gab also keinen Grund mehr, Griechenland außen vor zu lassen. Für die Griechen erfüllte sich damit ein lang gehegter Wunsch: Als Euroland kam man zu zinsgünstigen Krediten. Die Nachfrage nach Staatsanleihen stieg rasant. <...

Über den Autor

Matthew Lynn ist Kommentator bei Bloomberg TV, Kolumnist bei Bloomberg News und Money Week. Er schrieb für die Sunday Times und arbeitet heute für den Spectator in London. Daneben ist er als Matt Lynn Autor mehrerer Thriller.


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