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Wie das Kapital die Wirtschaft ruiniert
Buch

Wie das Kapital die Wirtschaft ruiniert

Der Weg zu einer ökologisch-sozialen Gesellschaft

Riemann, 2004 Mehr


Bewertung der Redaktion

6

Qualitäten

  • Innovativ

Rezension

Eigentlich müsste der Titel dieses Buches lauten: Wie der Mensch die Wirtschaft ruiniert. Denn der ehemalige IBM-Manager Franz Groll macht neben Spekulanten und Firmenbossen auch Politiker und Wissenschaftler für die derzeit drängenden Probleme verantwortlich. Mit veralteten Annahmen und einer Religion des freien Marktes verschärfen sie seiner Ansicht nach die Wirtschaftskrise. Die Fehlentwicklungen schildert der Autor sehr eindrucksvoll: In den ersten Kapiteln entlarvt er in einem sehr flüssigen Stil die wesentlichen Widersprüche der vorherrschenden wirtschaftspolitischen Denkweise. Höhepunkt des Buches ist sicherlich der Teil, in dem Groll seine Perspektive alternativer Wirtschaftsabläufe präsentiert, die ökologisch-soziale Marktwirtschaft. Doch leider verliert er dann im dritten Teil ein wenig den roten Faden. Die Klarheit scheint am Ende auch deshalb verloren zu gehen, weil Groll zu viele Themen auf einmal verarbeiten will. Trotzdem liefert sein Buch einen wichtigen Beitrag zur notwendigen Diskussion der üblichen wirtschaftspolitischen Annahmen. getAbstract.com ist der Meinung: Für alle Leser, die sich für alternative Herangehensweisen an die aktuellen gesellschaftlichen Probleme interessieren, ist das Buch zu empfehlen.

Take-aways

  • Die bedeutendsten Wirtschaftsprobleme wie Arbeitslosigkeit, Armut und Umweltzerstörung sind bis heute nicht einmal im Ansatz gelöst.
  • Viele Annahmen in volkswirtschaftlichen Theorien entsprechen nicht der realen gegenwärtigen Situation des Welthandels.
  • Pioniere der Wirtschaftswissenschaften wie Adam Smith und David Ricardo werden häufig falsch interpretiert.

Über den Autor

Franz Groll war 26 Jahre als Ingenieur beim Computerhersteller IBM tätig, bis er mit 50 Jahren seine Managerkarriere beendete und für fünf Jahre als Entwicklungshelfer in Haiti arbeitete. Nach seiner Rückkehr bildete er sich als Gasthörer in Volkswirtschaftslehre an der Universität Hohenheim weiter. Heute engagiert sich Groll bei der globalisierungskritischen Organisation Attac.


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