Rezension
Mit einem faszinierendem Rückblick auf die vergangenen 1000 Jahre Wirtschaftsgeschichte versucht Davis Landes zu erklären, was die Reichen richtig und die Armen falsch gemacht haben. Landes beruft sich immer wieder auf die alten Theoretiker wie Adam Smith oder Max Weber und offenbart damit, dass seine neoliberale Sichtweise weniger durch neue Ideen als durch ungebrochenes Vertrauen in die Kräfte des Marktes und des individuellen Strebens nach Wohlstand geprägt ist - Kräfte, die Europäer und US-Amerikaner besser zu nutzen wussten, so Landes. Manche seiner Ausführungen reizen zum Widerspruch. Wenn Landes den Armen empfiehlt, sparsam und geduldig zu sein, kann man das leicht als zynisch empfinden, und auch der Eurozentrismus des Historikers, gepaart mit amerikanisch-optimistischer Fortschrittsgläubigkeit, ist wohl nicht nach jedermanns Geschmack. Dennoch: Die knapp 700 Seiten lesen sich fast so spannend wie ein Roman. getAbstract.com empfiehlt das Buch als interessanten, wenn auch nicht über jeden Zweifel erhabenen Erklärungsversuch, warum die Welt in Arme und Reiche gespalten ist.
Zusammenfassung
Über den Autor
David S. Landes war bis zu seiner Emeritierung Professor an der Harvard Universität. Der 1924 in New York geborene Wirtschaftshistoriker hat bereits mit seinem 1973 erschienenen Buch Der entfesselte Prometheus heftige Diskussionen ausgelöst.
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