Rezension
Bücher sind Gift für das menschliche Gedächtnis, davon waren die Gegner des Buchdrucks im 15. Jahrhundert überzeugt. Und als 400 Jahre später die ersten Eisenbahnen fuhren, fürchtete man Gehirnzersetzungen ab 30 Kilometer pro Stunde. Bis jetzt haben wir jeden Innovationsschub heil überstanden. Warum sollte es bei der totalen Automatisierung anders sein? Weil wir uns dieses Mal gleich mit abschaffen, warnt der Digitalisierungskritiker Nicholas Carr. Er zitiert einen Google-Manager, der behauptet, dass wir dank Google alle um 20 IQ-Punkte klüger seien. Doch was, fragt Carr, nützt uns die schöne neue Intelligenz, wenn wir ohne digitale Unterstützung so hilflos sind wie tapsige Welpen? Sobald ein Computer unseren Job übernimmt, können wir die heiß ersehnte Freizeit in sozialen Netzwerken verdaddeln und einkaufen, was unsere 1001 „Freunde“ vorschlagen, mit Geld, das die Tech-Milliardäre dann im Geist der Sharing-Economy mit uns teilen. Oder auch nicht. getAbstract legt das Buch allen ans Herz, die den Algorithmen nicht kampflos das Feld überlassen möchten.
Zusammenfassung
Über den Autor
Nicholas Carr ist Wirtschaftsjournalist und war Herausgeber der Harvard Business Review. In Büchern wie Surfen im Seichten untersucht er die gesellschaftlichen Folgen der zunehmenden Digitalisierung.
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