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Worum es geht
Freie Marktwirtschaft als Voraussetzung für Demokratie
Als 1944 Hayeks Der Weg zur Knechtschaft erschien, war in Großbritannien, wie auch in anderen westlichen Ländern, die Theorie einer staatlich gelenkten Volkswirtschaft sehr populär. Angesichts der Kriegsschäden und der bedrückenden wirtschaftlichen Situation wurden dem Staat zunehmend ökonomische Kompetenzen zugesprochen. Für Hayek, einen Vertreter der Österreichischen Schule der Nationalökonomie, war das inakzeptabel: Staatliche Eingriffe in die Wirtschaft, selbst wenn sie in bester Absicht geschahen, fürchtete er als den ersten Schritt zur sozialistischen Planwirtschaft und letztlich zur Diktatur. Mit seinem Appell in Buchform hoffte der Professor der London School of Economics die Intellektuellen in Großbritannien umzustimmen und auf den Weg der angelsächsischen, liberalen Tradition zurückzuführen. Klar und anschaulich legt Hayek dar, warum Marktwirtschaft und Demokratie, wirtschaftliche, politische und persönliche Freiheit seiner Meinung nach unlösbar verbunden sind. Ob man diese Ansicht teilt oder nicht: Hayeks Argumentation muss man kennen, um kompetent über Liberalismus diskutieren zu können.
Take-aways
Über den Autor
Friedrich August von Hayek wird am 8. Mai 1899 in Wien geboren. Sein Vater ist Arzt und Professor für Botanik an der Universität Wien. Hayek wächst in einem intellektuell stimulierenden Umfeld auf. Nach einem Kriegseinsatz als Artillerieoffizier beginnt er 1918 ein Studium der Rechtswissenschaft, das er 1921 mit der Promotion beendet. 1923 erlangt er zusätzlich in Staatswissenschaften den Doktortitel. Durch seine Arbeit im Österreichischen Abrechnungsamt lernt er seinen späteren Mentor und Freund Ludwig von Mises kennen. Dieser vermittelt ihm ein Stipendium für einen Studienaufenthalt in den USA. Nach seiner Rückkehr gründet Hayek mit Mises 1927 das Österreichische Konjunkturforschungsinstitut. Er wird dessen Direktor und erhält 1929 die Habilitation der Universität Wien. Trotz bescheidener Forschungsmittel findet Hayek mit der Arbeit des Instituts bald internationale Beachtung. 1931 wird er der erste ausländische Ökonomieprofessor an der London School of Economics. Seine Arbeiten bringen ihn bald in Opposition zu den Lehren von John Maynard Keynes, der umfassende Interventionen des Staates in die Wirtschaft befürwortet. 1947 gründet Hayek zusammen mit 35 anderen liberalen Denkern, darunter Milton Friedman, Ludwig von Mises und Karl Popper, die einflussreiche Mont Pelerin Society. Ab 1950 ist er für zwölf Jahre Professor an der University of Chicago, wo er u. a. mit Milton Friedman zusammenarbeitet. 1962 übernimmt er bis zu seiner Emeritierung die Nachfolge des Lehrstuhls von Walter Eucken an der Universität Freiburg, um in der Folge als Gastprofessor an der Universität Salzburg zu lehren. 1974 erhält Hayek den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften. Mittlerweile ist er in Deutschland hoch geschätzt. Er kehrt nach Freiburg zurück und ist von dort aus auch politisch beratend tätig. 1985 erhält er die seltene britische Auszeichnung „Companion of Honour“, 1991 die höchste US-amerikanische zivile Auszeichnung, die „Presidential Medal of Freedom“. Hayek stirbt am 23. März 1992 in Freiburg und ist in Wien begraben.
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Lesen Sie als Beleg bitte auch den Wikipedia-Artikel "Neoliberalismus":
"Neoliberalismus ist die Bezeichnung einer breiten und heterogenen theoretischen Strömung, zu der die Freiburger Schule (Ordoliberalismus) und die Chicagoer Schule, aber auch Vertreter der Österreichischen Schule wie Friedrich August von Hayek gerechnet werden, obwohl die Abgrenzung der einzelnen Schulen und die Zuordnung einzelner Personen strittig ist."
Sowie den Wikipedia-Artikel "Friedrich August von Hayek":
"Hayek zählt zu den wichtigsten Denkern des Liberalismus im 20. Jahrhundert und gilt manchen Interpreten als wichtigster Vertreter des Neoliberalismus, auch wenn er sich selbst nie so bezeichnete."