Gewohnheiten entstehen schneller, als man sie wieder loswird. Dass der Kampf gegen große und kleine Laster aber keineswegs aussichtslos ist, zeigt Charles Duhigg an einer Fülle sehr unterhaltsamer Beispiele aus dem Alltag von Personen und Unternehmen. Seine Rezepte beruhen auf Erkenntnissen der Hirnforschung; die mühevolle Arbeit an sich selbst können sie einem aber nicht abnehmen. Hier und dort hätte sich Duhigg ein bisschen kürzerfassen können – die einzige kleine Schwäche des Pulitzer-Finalisten, die er sich für das nächste Buch aber bestimmt abgewöhnen wird. getAbstract empfiehlt das Buch allen, die privat und im Job mit Gewohnheiten kämpfen.
Die tägliche Routine
40 % Ihrer täglichen Handlungen beruhen nicht auf bewussten Entscheidungen, sondern sind Gewohnheiten. Die Hirnforschung hat in den letzten 20 Jahren große Fortschritte dabei gemacht, die zugrunde liegenden neuronalen Funktionsmechanismen zu untersuchen. Die zentrale Erkenntnis: Ehemals bewusst getroffene Entscheidungen werden automatisiert, also nicht mehr hinterfragt, sondern routinemäßig wiederholt. Gespeichert werden Gewohnheiten tief im Innern des Gehirns, in evolutionsgeschichtlich sehr alten und zentralen Hirnstrukturen, genannt Basalganglien. Werden diese Hirnstrukturen gezielt manipuliert, verschwindet z. B. bei gewohnheitsmäßigen Trinkern der Durst.
Vorteile der Gewohnheitsschleife
Vorgänge wie das Rückwärtseinparken, die uns beim ersten Mal hohe Konzentration abverlangen, verlaufen von Mal zu Mal weniger anstrengend. Mit der Zeit gehen sie uns locker von der Hand. Wir denken nicht mehr groß darüber nach, sondern handeln unbewusst – und doch zielgerichtet. Eine Gewohnheit hat sich eingestellt. Dadurch wird das Gehirn entlastet, es wird Kapazität frei für andere Dinge. Allerdings ist die Hirnaktivität nur während der routiniert...
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