Tomáš Sedláček
Die Ökonomie von Gut und Böse
Hanser, 2012
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Von wegen objektiv: Ökonomie ist von Religion und Mythos durchdrungen.
Rezension
Tomáš Sedláček kritisiert in seinem internationalen Bestseller die Wissenschaft im Allgemeinen und die Ökonomie im Besonderen. Entgegen ihrem Selbstverständnis sind sie keineswegs wertneutral und objektiv. Vielmehr – das zeigt der Autor – sind sie ein Produkt von Kultur, Religion und Mythos – und sie beinhalten selbst zweifelhafte Mythen. Gerade die ökonomische Wissenschaft ist nach Sedláček normativ: Sie entwirft ein Modell der Welt, wie sie sein sollte. So stellt sie ein moralisches Gerüst auf, wird zum Religionsersatz und suggeriert, was gut und böse ist. In der ersten Hälfte seines umfangreichen Werks untersucht Sedláček, welche Rolle Arbeit und Ökonomie in jenen alten Kulturen, Religionen und Mythen spielen, die uns bis heute beeinflussen. Im zweiten Teil analysiert er, welche irrationalen Vorannahmen in der modernen Ökonomie ihr Unwesen treiben. Damit verbunden kritisiert er auch die Mathematisierung der Ökonomie: Dadurch würden Objektivität und die Berechenbarkeit von lebendigen und dynamischen Prozessen vorgegaukelt. getAbstract empfiehlt dieses spannend zu lesende Werk allen Menschen, die wissen möchten, wie Ökonomie mit Kultur und Religion vernetzt ist.
Zusammenfassung
Über den Autor
Tomáš Sedláček lehrt er an der Prager Karls-Universität und ist Mitglied des Nationalen Wirtschaftsrats in Prag. Außerdem ist er Chefökonom bei der größten tschechischen Bank. Er war Berater von Václav Havel während dessen Amtszeit als Präsident.
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