Er ist ein leidenschaftlicher Kämpfer für seine Ideen: der ehemalige ifo-Chef Hans-Werner Sinn. Seine Grundthesen sind bekannt. Hier führt er aber im Detail aus, was seit der Finanzkrise schiefgelaufen ist in der Eurozone, und plädiert für einen radikalen Kurswechsel. Das macht er extrem kenntnisreich, sowohl die volkswirtschaftliche als auch die juristische und politische Seite betreffend. Ein spannendes, aufrüttelndes, aber auch deprimierendes Buch – für alle, die es genauer wissen wollen.
Die Geldmenge in der Eurozone ist explodiert, die Inflationsgefahr groß.
Inflation kannten viele Deutsche nur noch aus den Geschichtsbüchern. Nun sind die Zeiten extrem niedriger Preissteigerungsraten vorbei. Hauptverantwortlich dafür ist die Europäische Zentralbank. Deren Nullzinspolitik und Anleihenkäufe in nie da gewesenem Ausmaß – angestoßen durch immer neue Krisen – haben die Geldmenge explodieren lassen. Die EZB hat damit ihr eigentliches Mandat verletzt. Statt sich ausschließlich der Inflationsbekämpfung zu widmen, ist sie zum Staatsfinanzierer geworden. Zentrale marktwirtschaftliche Mechanismen sind außer Kraft gesetzt, die südeuropäischen Eurostaaten müssen trotz maroder Haushalte kaum Zinsen zahlen.
Vor 100 Jahren erlebte Deutschland schon einmal eine schlimme Inflation. Durch die Politik der EZB droht nun eine neue Inflation – mit all ihren dramatischen Folgen für die Menschen: Enteignung der Sparer, Entwertung von hart erarbeitetem Einkommen, Umverteilung zulasten derer, die solide haushalten. Letztlich könnten die Eurozone und Europa sogar daran zerbrechen.
Finanzkrise, Euroschuldenkrise und Coronakrise haben die Geldmenge...
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