Die traditionelle hierarchische Unternehmensorganisation scheint ausgedient zu haben. Stattdessen wird Selbstorganisation propagiert, so auch im Buch von Florian Rustler. Der Autor liefert interessante Einblicke in Firmen, die bereits heute selbstorganisiert arbeiten. Allerdings: Es sind immer noch sehr wenige. Die Mehrheit der Unternehmen ist nach wie vor hierarchisch organisiert, und man darf zweifeln, ob sich das so schnell ändern wird. Dennoch, das Buch ist eine Empfehlung für jeden, der sich für alternative Formen der Arbeit und des Managements interessiert.
Innovationsfähigkeit im digitalen Zeitalter verlangt mehr Eigenverantwortung der Mitarbeiter.
Für die meisten Arbeitnehmer gab es bisher im Beruf keine freiheitlichen Rechte wie Selbstorganisation oder unabhängige Entscheidungen. Diese traditionelle Praxis hierarchischer Unternehmensorganisation und Führung steht heute jedoch auf dem Prüfstand. Globalisierung und Digitalisierung beschleunigen nicht nur den technischen Wandel. Sie fordern vor allem auch neue, flexiblere Organisationsstrukturen für Unternehmen, die dauerhaft innovativ sein wollen. Eine kleine Zahl an Pionieren hat das erkannt. Unternehmen wie Gore-Tex-Entwickler W. L. Gore, Flugzeugzulieferer Matt Black Systems, die Softwarefirma Mayflower oder die Onlineplattform Springest setzen bereits seit einigen Jahren sehr erfolgreich auf Selbstorganisation und Eigenverantwortung, und damit auf demokratische Strukturen für die gesamte Belegschaft.
Selbstorganisation verändert den Aufbau und die Kultur des gesamten Unternehmens.
In vielen Firmen ist seit den 1990er-Jahren eine Entwicklung hin zu mehr Eigenverantwortung der Mitarbeiter zu beobachten. Dabei werden die Arbeitnehmer im Rahmen der hierarchischen...
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