Angststörungen werden meist mit kognitiver Verhaltenstherapie behandelt. Dabei analysieren die Betroffenen mit psychotherapeutischer Unterstützung ihre Sorgen und Ängste und denken über deren Ursachen nach. Das ist der falsche Ansatz, so Pia Callesen. Ihrer Ansicht nach erzeugt bzw. verstärkt das übermäßige Denken und Analysieren die Angststörung. Sie empfiehlt, die eigenen Ängste passiv zu beobachten und einfach vorbeiziehen zu lassen. In ihrem Buch, das reich an Übungen und Beispielen aus der eigenen Praxis ist, bietet sie einen neuen, erfrischenden Blick auf Angst- und Zwangserkrankungen.
Die metakognitive Therapie bietet eine neue, effektive Behandlung von Angsterkrankungen.
In unserer heutigen Gesellschaft sind Angststörungen weit verbreitet. Allein in Deutschland sind rund 15 Prozent der Bevölkerung davon betroffen. Viele leiden unter Phobien, Panikattacken oder auch generalisierten Angststörungen, also andauernden Ängsten und Sorgen, die zu permanenter Unruhe und Stress führen.
Zumeist werden Angststörungen mit der kognitiven Therapie behandelt. Dabei werden Patienten schrittweise mit den negativen Gedanken und angsterregenden Situationen konfrontiert. Sie werden aufgefordert, ihrer Angst ins Auge zu sehen, die Ursachen dafür zu analysieren und genau das zu tun, was sie am meisten ängstigt. Dadurch sollen sie erkennen, dass ihre Katastrophenszenarien kaum realistisch sind. Die gewonnene Erkenntnis hilft schließlich, die Angst zu überwinden.
Neuere Forschung legt jedoch nahe, dass die kognitive Therapie zur Behandlung von Angststörungen ungeeignet ist. Sie mag Patienten vielleicht zeitweise helfen, langfristig aber kehren die Ängste meist zurück. Einen ganz neuen, geradezu revolutionären Ansatz bietet die metakognitive Therapie...
Pia Callesen arbeitet als Psychologin und Psychotherapeutin. Sie leitet CEKTOS, das Center für metakognitive Therapie in Kopenhagen, Århus, Næstved und Hellerup.
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