Rezension
Der Frauenanteil in deutschen Führungsetagen ist nach wie vor sehr niedrig. Die Ursache wird in diesem Buch klar benannt: Frauen werden diskriminiert. Dieser monokausale Ansatz prägt das Buch und wirft Fragen auf. Denn Beweise für diesen unterstellten, massenhaften, durch einschlägige Gesetze sanktionierten Rechtsbruch, etwa in Form von Fallzahlen, sucht man vergeblich. Immerhin stellt die Autorin ebenfalls fest, dass das traditionelle Rollenverhalten in deutschen Familien sehr stark verankert ist. Somit kommt eine von der Politik gewünschte, von den Menschen aber nicht nachvollzogene Verhaltensänderung als weiterer möglicher Grund für das beklagte Defizit infrage. Der Ansatz des Gender-Managements will mit der „homosozialen Reproduktion“ von Machtstrukturen in der Spitze des Unternehmens brechen. Wie der vorgeschlagene Top-down-Ansatz zu einem von der gesamten Belegschaft getragenen Kulturwandel führen soll, wird aber nicht erklärt. Naheliegende Einwände, wie die Aushebelung des Leistungsprinzips, überschießende Transaktionskosten oder die Einschränkung unternehmerischer Handlungsfreiheit, finden ebenfalls keine Beachtung. Trotz dieser Kritikpunkte empfiehlt getAbstract das Buch Personalverantwortlichen und Gleichstellungsbeauftragten.
Zusammenfassung
Über die Autoren
Astrid Szebel-Habig lehrt Unternehmensethik, Personal- und Unternehmensführung an der Hochschule Aschaffenburg. Seit 2011 forscht sie zum Thema Mixed Leadership. Rolf-Ulrich Kaps lehrt ebenfalls an der Hochschule Aschaffenburg. Seine Fachgebiete sind Marketing, Markt- und Sozialforschung sowie Statistik. Er ist seit 2011 maßgeblich an dem Forschungsprojekt „Mit Mixed Leadership an die Spitze“ beteiligt. Außer den beiden Herausgebern wirkten 19 Fachautoren an dem Buch mit.
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