Wer sich im Internet umschaut, gewinnt schnell den Eindruck, dass Freundlichkeit eine vergessene Tugend ist. Dieser Eindruck trügt jedoch, zeigt Claudia Hammond. Die Welt um uns herum ist voller Freundlichkeit. Allerdings übersehen wir sie häufig. Anhand zahlreicher Studien aus der Neurologie und der Sozialpsychologie beleuchtet die Autorin unterschiedliche Facetten der Freundlichkeit und erklärt, mit welchen Maßnahmen ein jeder selbst dafür sorgen kann, dass die Welt ein freundlicherer Ort wird. Eine inspirierende Lektüre für alle, die freundlicher werden wollen – sowohl zu sich selbst als auch zu anderen.
Die Welt ist freundlicher, als viele annehmen – sogar in den sozialen Medien.
Freundlichkeit ist überall. Aber oft nehmen wir sie nicht wahr. Das liegt daran, dass das menschliche Gehirn grundsätzlich und aus evolutionären Gründen auf Negativität gepolt ist. Schlechte Nachrichten dominieren die Medien, schlechte Erlebnisse bestimmen unsere Stimmung – und schlechtes Verhalten unser Bild von anderen. Sogar im Internet versteckt sich viel Freundlichkeit, auch wenn gerade Social Media gemeinhin als Heimat der Shitstorms und Trolle gilt. Menschen gratulieren sich dort zum Geburtstag, organisieren Nachbarschaftstreffs und unterstützen sich gegenseitig in Selbsthilfeforen.
Freundlichkeit ist ansteckend, es tritt geradezu ein Dominoeffekt ein. Wir orientieren uns gern an freundlichen Akten – sogar, wenn wir gar nicht wissen, wer sie vollbringt. Das zeigt zum Beispiel eine Studie zu sozialen Normen des US-Psychologen Robert Cialdini: Wenn im Hotelbadezimmer ein Schild hängt, dass die meisten anderen Gäste ihre Handtücher mehrmals benutzen, führt das dazu, dass sich weniger Gäste frische Handtücher holen. In gewissem Sinne handelt es sich dabei...
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