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Don Quijote
Buch

Don Quijote

Madrid, 1605
Diese Ausgabe: dtv, 2002 Mehr

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Literatur­klassiker

  • Abenteuerroman
  • Frühe Neuzeit

Worum es geht

Ritterlicher Traumtänzer

Seit 400 Jahren behauptet sich ein fahrender Ritter in der Weltliteratur, der eigentlich gar keiner ist: Don Quijote de la Mancha, der Ritter von der traurigen Gestalt, besteht Abenteuer, wo es nichts zu bestehen gibt. Er hält Windmühlen für Giganten, Hammelherden für feindliche Armeen, Weinschläuche für Riesen, Herbergen für Schlösser und ein einfaches Bauernmädchen für seine vornehme Herrin. Don Quijote ist ein Opfer seiner Literatursucht, seiner übersteigerten Lesefreude an Ritterromanen. Jedes Kind kennt zumindest eine der zahlreichen Episoden; der "Kampf gegen Windmühlenflügel" ist zum Sprichwort geworden. Doch was macht aus dem vermeintlich närrischen und immerhin über 1000 Seiten fassenden Roman nicht nur ein Meisterwerk der spanischen Literatur, sondern sogar den "besten Roman der Welt", wie das Osloer Nobelinstitut ihm im Jahr 2002 bescheinigte? Es sind die meisterlich miteinander verknüpften Erzählebenen, die zwischen den Zeilen vermittelte Weisheit, die parodistische Treffsicherheit und das riesige Figuren- und Themeninventar, die Cervantes' Werk zum Universalroman im besten Sinne machen. Don Quijote wird von allen phantasiebegabten Menschen geliebt, die sich in die Welt der Bücher oder Filme hineinträumen - und zeigt gleichzeitig, wie närrisch diese Weltflucht sein kann.

Zusammenfassung

Die Geburt des Don Quijote

In einer Hochebene Spaniens, die La Mancha heißt, lebt ein ältlicher und auch ein wenig ärmlicher Landjunker namens Alonso Quijano. Seine größte Freude ist seine ausgesuchte Bibliothek, die mit den besten Ritterromanen bestückt ist. Ganze Nächte hindurch liest der Edelmann diese Abenteuergeschichten. Mit seinen Freunden, dem Pfarrer und dem Barbier, diskutiert er, welcher der beste von allen Rittern sei. Irgendwann, nachdem ihm seine ganzen Bücher das Hirn "aufgeweicht" haben, verfällt der Junker auf die seltsame Idee, selbst ein fahrender Ritter zu werden, durch die Lande zu reiten und für Recht und Gerechtigkeit einzutreten. Freilich gibt es offiziell gar keine Ritter mehr. Dennoch: Er sucht in seinem Schuppen nach der alten, von Rost zerfressenen und von Schimmel überzogenen Rüstung seines Urgroßvaters und bastelt sich einen Helm mit Pappvisier. Seinen klapprigen Gaul Rosinante zäumt er zum Schlachtross auf. Sich selbst nennt er Don Quijote von der Mancha.

Ritterschlag

In aller Heimlichkeit reitet Don Quijote hinaus, um Abenteuer zu suchen. Doch zu seinem Leidwesen passiert nichts. Gar nichts. Da überlegt er sich, dass jeder fahrende...

Über den Autor

Miguel de Cervantes Saavedra wird im Jahr 1547 als viertes von sieben Kindern in der Universitätsstadt Alcala de Henares bei Madrid geboren. In jungen Jahren bereits verlässt er sein Elternhaus und muss bald darauf wegen eines Duells vor der spanischen Justiz fliehen. 1568 erscheinen erste Gedichte. Cervantes dient bei der spanischen Marine und nimmt 1571 an der Seeschlacht von Lepanto gegen die Türken teil. Dabei wird er an der linken Hand verletzt, sodass er fortan einarmig ("el Manco de Lepanto" - der Einarmige von Lepanto) durchs Leben ziehen muss. 1575 wird sein Schiff von Piraten gekapert, die ihn in die Gefangenschaft nach Algier verschleppen. Erst fünf Jahre später gelingt es dem Trinitarierorden, ihn gegen Geld auszulösen. Zurück in Spanien konzentriert sich Cervantes aufs Schreiben. Seine Dramen fallen jedoch beim Publikum durch. 1584 heiratet er mehr aus wirtschaftlichen Gründen als aus Liebe die 18 Jahre jüngere Catalina de Salazar und lebt mit ihr in Toledo. Mit dem Schäferroman Galatea hat Cervantes 1585 einen kurzen literarischen und finanziellen Erfolg. Das Geld zerrinnt ihm jedoch unter den Fingern. Er geht zurück zur Marine und dient als Getreide- und Öleinkäufer für die spanische Armada. 1594 wird Cervantes Steuereinnehmer in Granada und Malaga. Wegen einer Veruntreuung landet er 1597 im Gefängnis, wo er den Don Quijote beginnt, der 1605 erscheint und dem Autor einen späten Ruhm beschert. 1615 erscheint der zweite Teil des Romans. Ein Jahr später, am 22. April 1616, stirbt Cervantes in Madrid.


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